Fischer schloss auch eine Leihgabe der Marmorskulpturen an Athen aus: „Wir verleihen nur an jene, die die Eigentumsverhältnisse anerkennen.“Die Akropolis habe eine komplexe Geschichte – als Tempel Athens, als christliche Kirche, als Moschee, so Fischer.Nachdem ihr zentraler Parthenon-Tempel 1687 bei einer Explosion stark zerstört und anschließend vernachlässigt wurde, habe man ihn wiederentdeckt – und diese Wiederentdeckung sei ein Teil europäischer Geschichte.Briten wollen das Objekt in ihrer Weltsammlung behaltenZu den Wiederentdeckern der Antike gehörte der britische Botschafter Lord Elgin, der Anfang des 19. Jahrhunderts 56 der insgesamt 96 Marmorplatten des Frieses abmontieren und nach England bringen ließ und dort an das British Museum verkaufte. Seit 1982 fordert Athen die wertvollen Skulpturen zurück. Lange Zeit argumentierten die Briten, Griechenland habe keine angemessene Unterbringung für die Kulturgüter.Mit dem Bau des hochmodernen Akropolis-Museums, das 2009 eröffnete, hat sich dieses Thema jedoch nach Ansicht Athens erledigt. Das British Museum widerspricht: Fischer habe in dem Interview nur die langjährige Position des Museums widergegeben, sagte eine Pressesprecherin der Kultureinrichtung am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. „Wir glauben, dass es einen großen öffentlichen Nutzen hat, wenn wir diese wunderbaren Objekte im Kontext einer Weltsammlung sehen können.“dpa