Vor allem der Hartnäckigkeit eines Kunstfreundes aus Ludwigshafen ist es zu verdanken, dass die Flügel des gotischen Altars nicht mehr leer bleiben.<BR /><BR /><BR />Isabella Erhard Brunner, die Verantwortliche des Vermögensverwaltungsrates der Pfarre Laatsch (Gemeinde Mals), kann ihr Glück kaum fassen. In absehbarer Zeit wird der gotische Flügelaltar in der St.-Cäsarius-Kirche wieder 8 Halbreliefs aufweisen – 2 davon sogar im Original.<BR /><BR /> Die Darstellung des hl. Petrus und der hl. Katharina waren wie 6 weitere Halbreliefs im fernen Jahr 1969 gestohlen worden und galten seither als verschollen. Dass sie nun wieder aufgetaucht sind, verdankt man der Hartnäckigkeit von Benno Münch aus Ludwigshafen. Ihn störten die leeren Flügel des gotischen Altars in der St. Cäsarius-Kirche. So machte er den Vorschlag, Nachbildungen der gestohlenen Halbreliefs anzubringen und erklärte sich bereit, einen Teil der Ausgaben zu übernehmen.<BR /><BR /><b>Fund im Archiv</b><BR /><BR />Doch damit nicht genug. Benno Münch suchte nach farbigen Fotos der Reliefs, von denen es nur eine Ablichtung in Schwarzweiß gab. „Die Nachbildungen sollten dem Original nämlich möglichst nahe kommen“, berichtet Isabella Erhard Brunner. Münch wurde im Tiroler Landesarchiv in Innsbruck fündig.<BR /><BR />Er recherchierte weiter und stieß auf ein Aktionshaus in Düsseldorf, das in den 1970er Jahren 2 Halbreliefs aus der St. Cäsarius-Kirche zum Kauf angeboten hatte: den hl. Petrus und die hl. Katharina.<BR />Letztere war nach Ungarn verkauft worden. Benno Münch setzte sich mit den Verantwortlichen der Hargesheimer Kunstauktionen in Verbindung. „Sie haben das Relief zum dreifachen Preis zurückgekauft und stellen es nun der Pfarre Laatsch kostenlos zur Verfügung“, freut sich Isabella Erhard Brunner. <BR /><BR /><b>6 Halbreliefs sind Nachbildungen</b><BR /><BR />Auch das zweite Halbrelief mit der Darstellung des hl. Petrus erhält die Pfarre Laatsch zurück. „Es wird von seinen Besitzern, den Geschwistern Jahn aus Meerbusch, unentgeltlich abgetreten“, erklärt die Verantwortliche des Vermögensverwaltungsrates. Der Vater der Geschwister Jahn hatte es ihnen hinterlassen und in der Folge hatten sie es zum Verkauf angeboten.<BR /><BR />Der hl. Petrus und die hl. Katharina werden in den nächsten Monaten wieder nach Laatsch und auf ihrem Platz auf dem Flügelaltar zurückkehren „Dank der Fotos wissen wir, wo sie sich befanden“, unterstreicht Isabella Erhard Brunner. <BR /><BR />Auf den übrigen leeren Feldern des Flügelaltares werden Nachbildungen jener 6 Halbreliefs angebracht, die bis heute verschollen sind. Es handelt sich um Darstellungen der Heiligen Barbara und Margareth sowie Paulus, Bartholomäus, Jakobus und Dominikus.<BR /><BR />Helene Ebner, die aus Oberwielenbach im Pustertal stammende Restauratorin, hat sie gefertig. „Mein Onkel, der Holzbildhauer Hubert Mair, hat mir die Vorarbeit abgenommen“, erklärt Ebner. Die Feinarbeit habe sie dann in Thüringen, wo sie mit ihrer Familie lebt, vorgenommen. <BR />Vor wenigen Tagen kam Helene Ebner nach Laatsch, um eine letzte Anpassung vorzunehmen. „Nun fehlt nur noch das Fassen der Halbreliefs.“<BR />Die Nachbildung der 6 Halbreliefs wurde dank der großzügigen finanziellen Unterstützung der Stiftung Sparkasse, der Raiffeisenkasse Prad/Taufers und der Volksbank möglich.<BR />