Er unterrichtet Rechts- und Wirtschaftskunde am Realgymnasium Fallmerayer in Brixen, ist dort auch Direktorstellvertreter. Und wie fast alle saß Alessandro Montoro mit Ausbruch der Corona-Pandemie plötzlich Zuhause fest. Die eigenen 4 Wände wurden Arbeitsplatz, Schule, Freizeitraum: für ihn, seine Frau, seine 2 Söhne. Ein Ausgleich musste her. <BR /><BR />Aber anstatt sich stundenlang vor den Fernseher zu setzen, in dem „eh nur Corona lief“, entdeckte Montoro eine fast vergessene Leidenschaft wieder: das Zeichnen.<BR /><BR />„Ich habe eigentlich immer schon gezeichnet“, erzählt der in Sand in Taufers aufgewachsene Montoro. Als Einzelkind hatte er immer einen Zeichenblock mit dabei. Und wenn seine Eltern sich anderweitig unterhielten, malte er Karikaturen. <BR /><BR />Während seiner Studienzeit in Bologna widmete er sich der Fantasy-Figurenmalerei. Und das mit Erfolg. Zwischen 2003 und 2015 erhielt er mehrere Preise und Auszeichnungen, darunter die Auszeichnung „Best of Show“ der Grog Trophy bei der internationalen Veranstaltung Lucca Games und Comics 2007 und 2008.<BR /><BR />„Jetzt als Vater habe ich nicht mehr die Zeit, von 8 Uhr abends bis 2 Uhr morgens an einer Miniatur zu arbeiten“, sagt Montoro. Im Unterschied dazu erlaube das Zeichnen zu unterbrechen, zu malen je nach Stimmung und Zeit – und das überall.<h3> Zeichnen als Flucht in eine Traumwelt</h3>„Mit ansteigendem Alter ist das Zeichnen auch schonender für das Augenlicht und den Rücken“, schmunzelt Montoro. Zu seinen Pastellfarben und Kreiden greift Montoro hauptsächlich nachts. Seine „ideale Interpretation der Welt“ vertraut er dem symbolischen Surrealismus an. „Der Surrealismus ist für mich die Möglichkeit, in eine Traumwelt zu entfliehen“, sagt Montoro, „auch war die Realität der vergangenen 2 Jahre nicht gerade berauschend“. Durch das Zeichnen habe er Ruhe entwickelt, seine Emotionen und Gefühle verarbeiten können. <BR /><BR />Für Montoro bedeutet Zeichnen auch lernen, Persönlichkeitsentwicklung, mentale Stärkung. „Es ist eine Schule darüber, wie man sich zu benehmen hat“, sagt Montoro, der sich als Autodidakt alles selbst beigebracht hat. Es brauche Geduld, man müsse wissen, sobald genug sei, um das Bild nicht zu überfrachten.<BR /><BR /><BR /><BR />Von den rund 35 Bildern, die Montoro in den vergangenen 2 Jahren gezeichnet hat, stellt er ab morgen 9 im Vereinssitz des Kunstkreises St. Erhard aus. Seit eineinhalb Jahren ist Montoro Mitglied des Vereins, dem er dankbar ist für die Möglichkeit, sich zeigen und mit anderen konfrontieren zu können. „Sonst bleibt man mit seinen Tun allein“.<h3> Ausstellung wird am 7. Oktober um 19.30 Uhr eröffnet</h3>Die unter dem Titel „Traumwelten“ ausgestellten Bilder sind in 3 Serien gegliedert: Zu sehen sind „Surreale Porträts“, die visionäre Realitäten erwecken. In der Reihe „Flowers of feelings“ (Blumen der Gefühle) verarbeitet Montoro Trauersituationen. „Mystic Brixen“ umfasst Bilder von Brixen in einer mystischen Dimension der Realität. Inspiration dafür war eine durch eine bestimmte Tageszeit ausgelöste Atmosphäre, wie etwa der über der Runggadgasse strahlende Planet Venus.<BR /><BR />Die Ausstellung ist vom 7. bis 15. Oktober von Montag bis Samstag von 15 bis 20 Uhr geöffnet.<BR /><BR /><BR />