Die einfache und rätselhafte Malerei ist ein wichtiges Werk für das Verständnis eines Künstlerinnenlebens, das von den Brüchen, den Schrecken des 20. Jahrhunderts geprägt war, von der Illusion einer möglichen Gegenwelt, privater Idylle und religiöser Erfahrung. Fünf Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, 1923, wurde Lore Arnold in Innsbruck geboren und wuchs behütet in einem katholisch-konservativen Elternhaus auf. Ab 1938 erfuhr sie die nationalsozialistische Pädagogik an der Oberschule für Mädchen. Innsbruck, technische Hochschule in München und Kunstakademie und Universität in Wien sind die weiteren Etappen.Trotz Entnazifizierung wurde das Land noch jahrzehntelang von seiner braunen Vergangenheit eingeholt. Die nächste und für Lore Arnold letzte politische Wende war für sie die Heirat mit dem Südtiroler Lehrer Fritz Mauerer und die Übersiedelung nach Bozen, wo die Nachwehen des italienischen Faschismus virulent waren. Da ihre Lehramtsprüfung nicht anerkannt werde, begann sie mit Malkursen des Südtiroler Künstlerbundes für Kinder und Jugendliche. Mit ihren Ölbildern, Aquarellen und Zeichnungen beteiligte sich Maurer Arnold, wie sie ihre Werke signierte, an Ausstellungen in Innsbruck, Bozen, Trient und Rovereto. Aus dem Nachlass von Lore Maurer Arnold wird nun erstmals eine Werkausstellung bestückt, die an die Tradition der figurativen österreichischen Malerei anknüpft und zugleich den eigenen Weg der Künstlerin aufzeigt. Lockere Aquarelle mit südlichem Flair wechseln mit düsteren Zeichnungen. Ein bedrohlicher Himmel, Angst vor der Atombombe, typisch für Lore Arnolds kurze Schaffenszeit, nach Ende des Krieges waren Religion und Kirche wieder unangefochten, sakrale Motive sind häufig. Von Frauen und Kindern handeln viele fröhliche Arbeiten, Stillleben und Landschaften hingegen sind selten. Ihre Farbenfreude erinnert an Cézanne und wurde von Herbert Boeckl vielen jungen Künstlern vermittelt. Am 3. November wird die Ausstellung mit Beginn um 18 Uhr eröffnet. Krista Hauser wird in die Ausstellung einführen.Sie bleibt bis 19. November von Montag bis Freitag von 15 18 Uhr und Samstag von 10 12 Uhr frei zugänglich.