Damit würdigt man eine herausragende künstlerische Leistung ungeachtet des Alters der Kunstschaffenden. Voraussetzung für eine Nominierung ist ein biografischer Bezug zum Land Baden-Württemberg. Gabriela Oberkofler wohnt und arbeitet seit langem in Stuttgart, zahlreiche internationale Ausstellungen unterstreichen ihre herausragende künstlerische Arbeit. <b>Von Eva Gratl</b><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1065885_image" /></div> <BR /><BR />2014 erhielt sie den Paul Flora-Preis, es folgten weitere wie das Stipendium der Wöhr+Reinheimer Stiftung für Bildende Kunst, Berlin/Stuttgart. Mensch und Natur und ihre Beziehungen sind das große Thema der Künstlerin. Sie ist vor allem eine Zeichnerin, in der Ausstellung 2023 „Artist for Nature“ in Kaiserslautern schuf sie eine „Erdkugel“, die den Mikrokosmos vereinte. <BR /><BR /><BR />Bekannt ist Gabriela Oberkofler auch wegen der Bespielung ihres Taberhofes in Flaas, wo sie Themen aus den Bereichen bildender und darstellender Kunst, Forschung, Wissenschaft, Landwirtschaft und Kunst in konzentrierter Weise durch unterschiedliche Formate wie Ausstellungen, Workshops, Lesungen, Theateraufführungen vermittelt.<BR /><BR /><BR />„Ihre Zeichnungen, in denen sie Elemente aus Flora und Fauna abbildet, bestehen aus unzähligen Farbpartikeln, sie inszeniert sie mit Naturversatzstücken als begehbare Raumensemble“, liest man in der Begründung des Preises. Die Beziehungsgeflechte zwischen der Natur in Form von zarten, subtilen Darstellungen sind ein Statement zu aktuellen Themen, im Kunstmuseum Stuttgart hat die Künstlerin anlässlich der Verleihung des Preises einen eigenen Raum eingerichtet.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1065888_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><b>Ihr Werk weist eine große Affinität und Beschäftigung mit Pflanzen, die mitunter selten sind und zu verschwinden drohen, auf. Woher kommt diese tiefe Verbundenheit, die sich in den Zeichnungen offenbart?</b><BR />Gabriela Oberkofler,: Die tiefe Verbundenheit mit der Natur, mit Pflanzen haben mir meine Großeltern und Eltern mitgegeben. Es liegt einfach auf der Hand, wenn man in Jenesien und auf dem Salten aufwächst dass sich eine Verbindung mit den Wiesen, Bäumen der Landschaft entwickelt.<BR /><BR /><BR /><b>Ihre Zeichnungen, denen lange Recherchen zugrunde liegen, weisen auf eine Affinität zur Wissenschaft hin...</b><BR />Oberkofler: Ich würde mich nicht als Wissenschaftlerin bezeichnen. Ich merke aber, dass es mich sehr zu den Wissenschaften wie Botanik, Ökologie, Agrarwissenschaften u.v.m hinzieht.<BR /><BR /><BR /><b>Zeichnen ist eine Seite Ihrer künstlerischen Arbeit, ebenso wichtig ist die installative Bespielung von Räumen...</b><BR />Oberkofler: Ja, das stimmt! Und deshalb spreche ich gerne von begehbaren Zeichnungen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1065891_image" /></div> <BR /><BR /><b>Der wichtige Kunstpreis „Kubus“ ermöglicht es Ihnen, einen Raum im Kunstmuseum Stuttgart zu bespielen. Was zeigen Sie da?</b><BR />Oberkofler: Eine Gesamtinstallation bestehend aus Zeichnungen und einem Stück Wald, der am Tschöggelberg abgetragen und im Museum in Stuttgart wieder aufgebaut wurde.<BR /><BR /><BR /><b>Darf man auch auf eine Bespielung des Taberhofes hoffen?</b><BR />Oberkofler: Dieses Jahr wird es keine öffentlichen Veranstaltungen auf dem Taberhof geben. Ich werde ihn vielmehr als Atelier und Vorbereitungsort für meine Ausstellungen nutzen.<BR /><BR /><BR /><b>Kann Kunst, die sich so intensiv mit der Natur und symbiotischer Forschung beschäftigt, auch Menschen zum Umdenken animieren?</b><BR />Oberkofler: Das hoffe ich sehr! Meine Zeichnungen haben auch eine sinnliche und ästhetische Seite, das heißt, sie zeigen auch die Schönheit der Natur. Ich würde mir sehr wünschen, dass deren Betrachtung einen aufmerksameren Blick, eine sensiblere Wahrnehmung evoziert<BR /><BR /><BR /><Fett>Neue Schau:</Fett> 30.8- 13.10, „Universen in der Nussschale“, Weltkunstzimmer, Düsseldorf<h3> Biografie Gabriela Oberkofler</h3><BR />Geboren 1975 in Bozen ist die Künstlerin in den Bereichen Video, Performance, Fotografie, Zeichnungen, Installationen und Objektkunst tätig mit dem Fokus auf die Natur und deren Bewahrung vor der Umweltzerstörung. Von 1997-98 besuchte sie die University of Visual Arts in Corner Brook und von 1998-2002 die Hochschule für Kunsttherapie in Nürtingen. Von 2002-09 studierte sie an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. 2007 beteiligte sie sich an der Gründung der Gruppe „Local to Local“. 2022 eröffnete sie den Taberhof in Flaas als Institut für alternative Landwirtschaft, Kunst und Leben in der Peripherie. Sie lebt und arbeitet in Stuttgart und Flaas.