Die Pfarrei St. Michael saniert die Heilig-Geist-Kirche derzeit, um sie wieder mit Leben zu füllen. <BR /><BR />Das Altarbild von Johann Hintner und die Wandmalereien von Priestermaler Johann Baptist Oberkofler sind derzeit mit Decken geschützt. Der Boden vor der Apsis und vor den Seitenaltären ist aufgerissen. <BR /><BR />In rund 1,5 Metern Tiefe haben Archäologen dort im Auftrag des Landesamtes für Archäologie eine Säule und Mauern freigelegt. Die Mauerreste zeigen eine weit größere Apsis, als die heutige Kirche nach dem barocken Umbau von 1695 aufweist. Die Mauerreste dürften Überbleibsel der Kirche aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts sein, die für den Bau des heutigen Gotteshauses abgerissen wurde. <h3> „Nicht damit gerechnet“</h3>„Wir hatten nicht damit gerechnet, dass wir bei der Restaurierung auf Mauerreste stoßen“, berichtet Robert Recla. Er ist Mitglied des Restaurierungskomitees der Pfarrei. Als der Verkauf der Kirche überlegt worden war, hat die Pfarrei St. Michael entschieden, die kleine Kirche für liturgische Feiern mit kleineren Familien- und Freundeskreisen wie zum Beispiel für Hochzeiten zu sanieren. <BR /><BR />Die Pfarrei schloss mit dem öffentlichen Betrieb für Pflege- und Betreuungsdienste „Zum Heiligen Geist“, die Eigentümer der Kirche ist, einen Vertrag am, die Kirche zu erhalten und 30 Jahre nutzen zu dürfen.<BR /><BR />„Auch für Begräbnisfeiern ist die Kirche ideal, da sie sich direkt neben dem Friedhof befindet“, erklärt Recla. Zudem könnten auch Anwohner des Heilig-Geist-Heims durch die Nähe unkompliziert die Kirche besuchen. Das Restaurationskomitee organisiert die derzeitige Sanierung, die rund 250.000 Euro kostet. Mitglieder der Arbeitsgruppe sind Präsident Dekan Florian Kerschbaumer, Cav. Walter Mitterrutzner (Vermögensverwaltung), Paula Bacher (Pfarrgemeinderat), Johann Astner (Stiftung Heiliger Geist), Ingenieur Norbert Nössing (Bauleitung) Robert Recla (Schriftführung) und Richard Peer (Mesner). <h3> Umfassende Restaurierung</h3>Die Restaurierung umfasst Malerarbeiten innen und außen, den Austausch der Fenster und die Installation einer Heizung. Das Komitee hat bereits die Zusage für einen stattlichen Beitrag der Gemeinde und rechnet mit der Unterstützung des Landes. Das Komitee ist aber noch auf Spenden angewiesen.<BR /><BR />„Wir hoffen, dass uns die Bevölkerung hilft, aus der Kirche wieder einen lebendigen Ort des Glaubens zu machen. Immerhin stand hier vor den Stadtmauern von Brixen bereits in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts eine Kirche, wie uns die Ausgrabungen jetzt bestätigt haben“, erklärt Robert Recla vom Komitee.<h3> Hintergrund</h3><h3> Die Spitalskirche</h3><BR /><div class="img-embed"><embed id="990163_image" /></div> <BR />Laut Brixner Geschichtsverein sind im 14. Jahrhundert ausgehend von Frankreich in ganz Europa Heilig-Geist-Spitäler zur Betreuung von Kranken und Senioren entstanden. Seit 1309 bestand in Brixen eine Laienbruderschaft, die 1330 vor den Stadttoren ein kleines Kirchlein und 1348 das Heilig-Geist-Spital erbaute. <BR /><BR />Die Menschen konnten von ihrem Krankenlager aus die tägliche Frühmesse besuchen. Die Kirche wurde 1695 barockisiert und erhielt ihre heutige Form. Das Altarbild stammt von Johann Hintner, die Wandmalereien von Johann Baptist Oberkofler. Das angebaute Spital präsentiert sich nach der 1985 erfolgten Restaurierung als gotischer Bau, so wie er 1348 errichtet worden war. Das Gebäude diente bis 1914 als Krankenhaus. Nach dem Bau des Krankenhauses in der Kachlerau wurde das Heilig-Geist-Spital 1914 in ein Altenheim umgewandelt. <Rechte_Copyright></Rechte_Copyright>