Benedetto ist nach der Trennung der Eltern in Graz und in Wien aufgewachsen und begann schon früh mit dem Malen. Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Graz wechselte er mit 16 Jahren an die Kunstschule nach Wien und wurde 1973 in die Meisterklasse von Prof. Anton Lehmden an der Akademie der bildenden Künste aufgenommen. Die elektrisierende Faszination des Surrealismus und die Ausstrahlung der Wiener Phantastischen Schule bestärkten seinen Entschluss, Maler zu werden. Er befasste sich mit der Komplementärfarbenmalerei und konnte 1975, nach der Aufnahme in die Meisterklasse unter Prof. Rudolf Hausner, zielstrebig auf seinem Weg Tritt fassen. Die Ausbildungsjahre brachten einschneidende persönliche Erfahrungen, vor allem die nachhaltige Beschäftigung mit der tibetischen Philosophie, ein Aufenthalt in Indien, wo er für einige Monate mit Tibetern zusammen lebte. Es folgten eine Ausstellung in Japan, das Zusammentreffen mit dem Asienreisenden und Bergsteiger Prof. Herbert Tichy, dessen Berichte über die Erlebnisse im Tibet den jungen Maler brennend interessieren. Der Heilige Berg der Tibeter, der Kailash, wird zu einem beherrschenden Malmotiv der 1980er Jahre. Die Wiener Kunstsammler Margarethe und Peter Infeld, sowie Reinhold Messner gaben Anregung und Bestätigung. Es zog den Maler immer wieder in die Ferne, aus der er wieder zurückkehrt, um dann in Abgeschiedenheit zu arbeiten. Was sich in den suggestiven Metaphern seiner Bilder und in den mit altmeisterlicher Technik gemalten Geschichten verbirgt und äußert, ist der große Traum des Malers von einer besseren Welt. Die Ausstellung „Benedetto Fellin – In der Tiefe der Zeit“ ist vom 23. (Eröffnung um 18 Uhr) bis zum 15. November im Waltherhaus in Bozen zu sehen. Sie bleibt an Werktagen von Montag bis Freitag von 15 18 Uhr und Samstag von 10 12 Uhr frei zugänglich.