Martin Pohl wurde 1961 in Tarsch bei Latsch geboren. Nach dem Besuch der Bildhauerschule in Gröden besuchte er die Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Seither lebt er in Südtirol und Wien. Pohls Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland setzte in den frühen 90er Jahren ein und ist in einer langen Reihe von Einzel- und Gruppenausstellungen dokumentiert. In den vergangenen Jahren hat Pohl gemeinsam mit verschiedenen Architekten einige „Kunst am Bau“-Projekte verwirklicht, etwa für die Kellerei Hoftstätter in Tramin, die Festung Kufstein und das Kloster Neustift. Dass Pohl ein ausgebildeter Bildhauer ist, wird beim Betrachten seiner Bilder deutlich. Auch der Titel der Schau, „Farbe formen“, verweist auf das ursprüngliche Interesse des Künstlers.Martin Pohl modelliert nicht kaltes Wachs, sondern trägt pigmentiertes, warmes Wachs mit einem Spachtel auf den Bildträger auf. Der Bildträger ist monochrom mit Acryl eingefärbt und wesentlicher Teil der geplanten Arbeit. Seine Form, Proportion, Farbe und Größe sind in Kombination mit dem gespachtelten farbigen Wachs wesentlich für das Ergebnis. Pohls jüngste Werke stellen Wachslandschaften dar. Der Künstler generiert Landschaften und Gebirgsformationen allein durch einen verstärkt horizontalen Spachtelstrich und ein Verrinnen zwischen den einzelnen Bahnen. Die Ausstellung „Kunst in der Kartause“, welche der Kulturverein Schnals seit 1987 im Kreuzgang des ehemaligen Kartäuserklosters Allerengelberg in Karthaus organisiert, wurde mit der diesjährigen Ausstellung vom neuen und jungen Vorstand des Vereines neu konzipiert. Dabei soll der Fokus aber weiterhin auf die Ausstellung von Südtiroler Künstlern gelegt werden, wobei auch jüngeren und weniger bekannten Künstlern eine Plattform geboten werden soll. Die Eröffnung der Ausstellung findet am 17. Juli um 18 Uhr in Karthaus im Schnalstal statt. Sie bleibt bis einschließlich 22. August geöffnet.