Zwei junge Mädchen posieren für einen unbekannten Fotografen, zu Hooligans gesellen sich Frauen, deren operierte Körper in zu kleinen Badeanzügen stecken, Hollywood prangt auf ihren Brüsten. In der Ortlosigkeit einer „International Reality“ glitzern die Wasseroberflächen der verlassenen Pools ebenso wie leuchtende Screens, auf denen man E-mails an David Hockney abschickt, die niemals beantwortet werden.Präzise Beobachtung scheinbar fremd gewordener RealitätMarkus Liehr arbeitet in seinen Installationen mit alltäglichen Gegenständen einer Konsumgesellschaft, welche er teils minimal ändert und in ihrer Lesart verschoben, auf eine andere Art zugänglich macht. Die Bildproduktion funktioniert ähnlich - die Arbeiten entstehen durch die präzise Beobachtung einer scheinbar fremd gewordenen Realität; diese wird durch den Prozess der Umsetzung in Zeichnungen angeeignet und nachvollzogen. Die Beobachtungen nehmen dabei unterschiedliche Formen an, von comichaften Zeichnungen bis zu realitätsgetreuen Bildern, die an Werbeästhetiken erinnern.Anzeichen oder zurückgelassene Spuren von ZivilisationZwischen Bedeutung und Form verweilend, zeigen die Arbeiten so mögliche Narrationen auf. Anzeichen oder zurückgelassene Spuren von Zivilisation - ähnlich dem kindlichen Hinkritzeln einer „I was here,...“ Botschaft schafft Markus Liehr mit seinen Zeichnungen und Installationen Momente, die ihren Ort und ihre Zeitlichkeit markieren und gleichzeitig die Abwesenheit von beiden beschreiben.Vernissage: Freitag 24. Februar 2017 ab 19:00 Uhr. Raum 3000, Variatio, Oberragen 12, Bruneck OberstadtDie Ausstellung ist vom 24. Februar - 31. März im Raum 3000 - Variatio zu besichtigen.