Bau- und Kunstwerke sollen dieselben Ausgangspunkte berücksichtigen, also das Umfeld, den vielgerühmten Kontext, die gegebenen Voraussetzungen mitbedenken und einbauen: Dieses Credo steckt im SOS-Zusatztitel „Design of Collaboration“. Also klimatische Verhältnisse, die Bodenbeschaffenheit ebenso wie lokale Unternehmen, die zur Mitarbeit herangezogen werden. <BR /><BR />Ein solches Beispiel hängt im Stiegenhaus des Meraner Kunsthauses: Das Fassadenbau-Unternehmen Frener & Reifer Brixen hat ein Projekt des SOS für die Albright-Knox-Gallery in Buffalo mit Stahlrohren, Spiegel- und Glasplatten nachgebaut. <BR /><BR />Weitere Schauobjekte beziehen sich auf das Lyst-Restaurant im Fjordenhus in Vejle/Dänemark, ein bereits als Ikone gefeiertes, spektakuläres Bauwerk (2009–2018). Das Küchenteam des Restaurants war am Entwurf der Gebrauchsobjekte beteiligt, die in Vitrinen ausgestellt sind, und der freistehende Grill von Lyst wurde funktionstüchtig für das Kunsthaus reproduziert. <BR /><BR />Nur mittels Video-Projektionen ist das Projekt zu überblicken, das SOS in Addis Abeba realisiert (Meles Zenawi Memorial Park); ebenso die für den Ilulissat Icefjord Park in Grönland geplante, für den dortigen Wettbewerb eingereichte und als zweite eingestufte Anlage. So können sich die Besucher im Rahmen der geltenden Covid-19-Bestimmungen sozusagen „virtuell“ durch die Gebäude bewegen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="605261_image" /></div> <BR />Kunststar Eliasson, der auch UN-Botschafter für Nachhaltigkeit ist, hat zudem gerade mit Hilfe des Vereins Talking Waters Society und lokalen Unternehmen am Schnalstaler Hochjochferner eine gewaltige Installation mit Plattform errichtet. „Our Glacial Perspectives“ führt durch einen Besinnungsweg zu einer Kugel-Konstruktion aus Stahl und in Blaunuancen getöntem Glas, die den Klimawandel, die Eiszeiten und den Gletscherschwund thematisiert und wie eine riesige Sonnenuhr funktioniert.<BR /><BR /><b>Vieles neu im Meran Kunsthaus bei diesem „Restart“</b><BR /><BR />Kunst Meran startet übrigens mit einer neuen „Frauschaft“ in sein 25. Bestandsjahr: Gründungsdirektorin Herta Wolf Torggler hat ihr Amt nun offiziell mit Jahresende an die im Sommer zur Co-Direktorin gekürte Martina Oberprantacher übergeben, und seit 1. Dezember 2020 gibt es auch eine neue kuratorische Leiterin. Judith Waldmann (*1985, Tübingen/D) hat die Nachfolge von Christiane Rekade angetreten, deren letzte Ausstellung (derzeit Corona-bedingt nicht zugänglich) über das Studio Other Spaces SOS nur mehr dieses Wochenende (Samstag und Sonntag) zu sehen ist.<BR />