Die Gemeinde Bozen und ihr Stadtmuseum führen eine mehr als verworrene Ehe. Seit dem Jahr 2004 ist das Haus mehr oder weniger geschlossen, bzw. es läuft in einer Art Hybridform. <BR /><BR /><b>Gemeinde kommt einfach nicht in Schwung<BR /></b><BR />Die Gemeinde als Eigentümerin will einfach nicht in Schwung kommen und das im Jahr 1905 eröffnete Haus in der Sparkassenstraße wieder seiner Ur-Bestimmung zuführen. <BR /><BR />„In den vergangenen Jahren hat es immer große Versprechungen gegeben, passiert ist dann aber zumeist relativ wenig“, sagt Gerald Mair. Er ist seit dem Jahr 2002 Obmann des Museumsvereins; eine Bozner Institution, ohne der die Bespielung des Hauses unmöglich ist. 1882 gegründet hat der Verein im Laufe der Jahrzehnte eine Sammlung „von kunsthistorischen, volkskundlichen und religiösen Kunstwerken“ aufgebaut, „die vom Mittelalter bis in die Neuzeit reicht und in Südtirol einzigartig ist“, heißt es auf der Internetseite. Experten staunen, wenn sie sehen, welche Schätze in den Depots schlummern. <h3> Sammlung wird laufend erweitert</h3>Die Sammelleidenschaft ist nach wie vor lebendig. Davon zeugt die aktuelle Ausstellung „ALTES NEUES“ im Stadtmuseum. Die Kuratoren Eva Gratl, Ilka Kepp und Walter Landi haben rund 70 Exponate ausgewählt, die in den vergangenen 20 Jahren entweder durch Schenkungen oder Erwerbungen ins Eigentum des Vereins gelangt sind.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="926551_image" /></div> <BR /><BR /> Ideengeberin der Ausstellung war Ilka Kepp. Seit 2006 ist sie für die Inventarisierung der neuen Objekte zuständig. „1382 neue Exponate sind seitdem dazugekommen“, berichtet sie. Es sind Fotos, Bilder, Skizzen, Möbel, Kleidungsstücke, Medaillen, Teppich usw.. „Wir haben Fachleute in unseren Reihen und die Leute, die uns ihre Sachen überlassen, wissen, dass sie bei uns gut aufgehoben sind“, ergänzt Mair.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="926554_image" /></div> <BR /> Wer eine tolle Sammlung hat, will diese natürlich auch zeigen. Dafür setzt man sich konsequent ein. Es braucht aber einen langen Atem. Denn: „Immer kommt etwas dazwischen. Die seit Jahren versprochene Generalsanierung lässt auf sich warten“, erklärt Mair. Bespielt werden können derzeit nur der erste und vierte Stock samt Turm. Lediglich einige Eingriffe kosmetischer Natur wurden durchgeführt. Mit der Direktorin der Kulturabteilung Anna Vittorio und der aktuell zuständigen Stadträtin Chiara Rabini bestehe eine sehr gute Zusammenarbeit, sagt der Obmann. „Es läuft aber viel parallel, also im Hintergrund.“ Zwar gebe es ein im Jahr 1923 eingesetztes achtköpfiges Kuratorium (4 Gemeinde- und 4 Vereinsvertreter), die laut Statut vorgesehenen Treffen im Zweimonatsrhythmus fänden aber nur sporadisch statt. <h3> Zukunft ist gesichert</h3>„Wobei man sagen muss, dass sich die Situation letzthin gebessert hat“, meint Mair. Darin gründet wohl auch die Hoffnung, dass früher oder später der große Wunsch in Erfüllung geht und das Stadtmuseum tatsächlich wieder richtig seine Tore öffnet. Am Durchhaltevermögen des Vereins wird sich sicher nichts ändern, denn für Nachwuchs ist gesorgt. „Eine Gruppe junger Vereinsmitglieder engagiert sich und wird unsere Vision weitertragen“, weiß Mair. Er selbst wird sich aus seiner Funktion als Obmann langsam zurückziehen. Bei der konstituierenden Sitzung nach den Wahlen im Mai 2022 hatte er sich bereit erklärt, die Obmannschaft noch einmal zu übernehmen. „Ich habe aber klar zu verstehen gegeben, dass ich es nicht die ganzen drei Jahre machen werde“, sagt er. Gut möglich, dass somit demnächst an der Vereinsspitze ein Wechsel ansteht. <h3> Termine</h3>Die Ausstellung „ALTES NEUES“ kann bis 19. November, täglich, außer montags, von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. <BR /><BR /> <a href="https://www.museumsverein.it/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">www.museumsverein.it </a><BR />