Die breit gestreute Begeisterung für diese steinernen Zeugnisse der Vergangenheit dauerte das ganze 19. Jahrhundert an, wie einerseits Ritterromane und -gedichte, andererseits unzählige Zeichnungen und Bilder von Burgen, vor allem Burgruinen dokumentieren. Architektonisch-topografische Detailgenauigkeit verbindet sich dabei oft mit romantisch-phantasievoller Überhöhung.Pedro Cano, einer der bedeutendsten zeitgenössischen spanischen Künstler, hat sich mit unserem Land auseinandergesetzt und hatte kürzlich Gelegenheit, Südtiroler Burgen aus der Nähe zu erleben und mit dem Pinsel festzuhalten. Nach den Skizzen vor Ort sind 22 Aquarelle und acht Ölbilder entstanden, unter anderem Schloss Maretsch, Schloss Runkelstein, Schloss Rafenstein, Schloss Brunnenburg, Schloss Tirol, Schloss Sigmundskron, Schloss Juval, Schloss Kastelbell, Churburg und Schloss Haderburg, die nicht nur das Bauwerk selbst, sondern auch sein Umfeld und vor allem die Stimmung, die sie im Maler hervorgerufen haben, festhalten. Der großen Zahl und künstlerischen Vielfalt von Burgendarstellungen unseres Landes fügen die Blätter von Pedro Cano eine ganz persönliche Note hinzu. Mit den Augen und der Sensibilität eines Fremden, der schon von seiner Vaterstadt mit den Formen historischer Architektur vertraut ist, schenkt er ungewohnte Einblicke und Impressionen.AusstellungPedro Canos „Castillos“ werden vom 4. Februar bis 14. März in der Goethe Galerie Bozen ausgestellt. Die Eröffnung findet am 4. Februar um 11 Uhr statt.Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit allen ausgestellten Werken und einem Essay vom früheren Landeskonservator Helmut Stampfer. Die Ausstellung wird von Eva Gratl vorgestellt, ein Grußwort spricht Carl Philipp Freiherr v. Hohenbühel, Präsident des Südtiroler Burgeninstituts.Biografie:Pedro Cano wurde 1944 in Blanca (Murcia) geboren. Als er zehn Jahre alt war, begann er als Autodidakt Ölgemälde zu malen. 1965 begann er das Studium an der Akademie der Schönen Künste in Madrid. Nachdem er den „Premio Roma“ gewann, übersiedelte er 1969 nach Italien und hielt sich zwischen Rom und Anguillara auf. In den 80e-Jahren lebte er fünf Jahre lang in New York, im East Village. Neben der Malerei widmet er den Großteil seiner Zeit einer seiner größten Leidenschaften, dem stetigen Reisen am Mittelmeer. Lieblingskind von Blanca und Ehrenbürger von Anguillara Sabazia, hat er von Juan Carlos, dem König Spaniens, die „Encomienda de Isabel La Catolica“ erhalten und 2005 hat ihm die Universität Alfonso X, El Sabio de Murcia, den Ehrendoktortitel verliehen. 2010 wurde in Blanca das neue Museum und Kunstzentrum (MUCAB) eröffnet. Es ist Sitz der Fundación Pedro Cano, die verschiedene Werke des Künstlers beherbergt