Das Kloster Corvey gehörte mit seiner Schule und Bibliothek im Mittelalter zu den wichtigsten Vermittlern der christlichen Kultur. Die Errichtung geht zurück auf Ludwig den Frommen, der ab dem Jahr 822 gemäß dem Wunsch seines Vaters Karl des Großen an der Weser eine mächtige Reichsabtei errichten ließ.Das Westwerk, ein der Basilika vorgesetzter Kirchenraum aus rotem Bruchsteinmauerwerk mit zwei Fassadentürmen und einem zentralen mittleren Turm, wurde zwischen 873 und 885 gebaut. Es blieb trotz mehrerer Umbaumaßnahmen im Wesentlichen erhalten.Corvey liegt nahe der Stadt Höxter im Weserbergland – weitab großer Reiserouten. Künftig sollen Hinweistafeln an den Autobahnen auf das neue Welterbe aufmerksam machen. Bis zu 80.000 Besucher kamen bisher pro Jahr, um das ehemalige Kloster zu besichtigen. Aller Erfahrung nach bringt der Titel „Welterbestätte“ einen deutlichen Anstieg der Besucherzahlen mit sich.Außerordentliches Beispiel der Arbeit des MenschenDie Gegend im niederen Piemont ist die 50. UNESCO-Welterbestätte Italiens. „Das Weingebiet Langhe-Monferrato ist ein außerordentliches Beispiel der Arbeit des Menschen in einem natürlichen Umfeld. Dank der ständigen Entwicklung der Technik und der Weinkultur haben sich die Weinberge bestens den Eigenschaften des Bodens und dem Klima angepasst“, hieß es in der UNESCO-Begründung.„Der UNESCO-Beschluss, die Weinregion Langhe-Monferrato zum Weltkulturerbe zu erklären, ist ein Erfolg für ganz Italien kurz vor Beginn des italienischen EU-Vorsitzes und ein Jahr vor der Weltausstellung in Mailand, bei der das Thema der Ernährung im Vordergrund stehen wird“, kommentierte der Präsident des Landwirtschaftsverbands Coldiretti, Roberto Moncalvo.Weitere AufnahmenInsgesamt gibt es fast 1000 Welterbestätten. Die Kulturorganisation der Vereinten Nationen hat auch das historische Dschidda in Saudi-Arabien, die alte Maya-Stadt Calakmul und den angrenzenden Regenwald auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán, das Qhapaq Nan genannte Netz von Inkapfaden durch Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador, Kolumbien und Peru, den knapp 2000 Kilometer langen Kaiserkanal in China oder den Stufenbrunnen Ran ki vav im indischen Patan neu auf die Liste der für die Menschheit wertvollen Stätten genommen.Das Welterbekomitee tagt noch bis kommenden Mittwoch in Katars Hauptstadt Doha.apa/dpa/afp