Hollberg leitet die Galleria nun im vierten Jahr und ist die einzige ausländische Frau an der Spitze eines italienischen staatlichen Museums. Sie wurde im Zuge einer Kulturreform eingesetzt, die die Modernisierung der alten bürokratischen Strukturen in Italiens Museen aufbrechen sollte. „Das Ziel war, die Museen vom 19. ins 21. Jahrhundert zu katapultieren“, sagte Hollberg. „Dass das nicht einfach ist, war klar. (...) Aber das, was auf uns zugekommen ist, war jenseits der Vorstellungskraft.“Obwohl die Galleria Dell'Accademia – vor allem wegen der David-Skulptur von Michelangelo – zu den meistbesuchten Häusern in Italien gehört, seien die Arbeitsbedingungen oft „abenteuerlich“. So sei die Klimaanlage 40 Jahre alt, es gebe keine Garderobe, und die Wasserversorgung habe sie bei ihrem Amtsantritt erst mal verdoppeln müssen – genauso wie das Internet modernisieren. „Ich brauchte erst mal einen Tag, um eine Email zu öffnen.“ Zudem leide das Haus unter Personalmangel.Hollberg wurde 1967 geboren. Vor ihrer Berufung nach Italien hat sie im Städtischen Museum in Braunschweig gearbeitet.dpa