Ein Beispiel dafür ist die Goethe Galerie in Bozen, die in diesem Jahr 50 Jahre alt wird. Deshalb lädt das Museion schon zum zweiten Mal Südtiroler Galerien ein, sich in der Weihnachtszeit mit einem künstlerischen Projekt in der Museion Passage vorzustellen. In diesem Sinn präsentieren die Galerien Antonella Cattani contemporary art – Bozen, ES contemporary art gallery – Meran, Doris Ghetta – St. Ulrich/Gröden, Goethe Galerie und Leonardo – Bozen Künstlerinnen und Künstler aus Südtirol, Italien und dem Ausland.Die Installationen, Tafelbilder und Gemälde von Angela Glajcar, Martina Buracchi, Robert Pan, Arnold Holzknecht und Siggi Hofer treten in der Passage im vierten Stock in einen Dialog, der die Vielfalt abstrakter Kunst widerspiegelt. Diese Ausstellung ergänzt – immer im Zeichen der Abstraktion – eine Hommage an die 100-jährige Meraner Malerin Zenzi Glatt, die im Museion eine Auswahl ihrer Arbeiten zeigt.Abstrakte ImpressionenSchon 1950 hatte Lionello Venturi die Poetik des Abstrakt-Konkreten beschrieben und das Konzept der Abstraktion über die exklusive Beschränkung auf geometrische Formen hinaus ausgedehnt. Indem sie an diesen bedeutenden italienischen Kunstkritiker erinnert, stellt die Ausstellung unterschiedliche abstrakte Positionen und Arbeitsweisen vor. So verbindet sich die Abstraktion in den Arbeiten von Arnold Holzknecht (Brixen, 1960) sowohl mit US-amerikanischer Minimal-Art als auch mit der Grödner Mal- und Bildhauertradition und dem dafür typischen Werkstoff Holz. Im Museion zeigt der Künstler zwei Flachreliefs, auf denen ein engmaschiges Gewebe aus Farbe und Material eine hauchdünne Oberfläche herstellt.Auch Siggi Hofer (Bruneck, 1970) arbeitet mit Holz. In der Ausstellung ist er mit zwei Tafeln vertreten, auf denen schrille Sätze in Anspielung auf die Pop-Kultur verwendet werden, die – indem sie Bilder ersetzen – Konzepte, Ideen und persönliche Verweise vermitteln. Auch die Arbeiten von Robert Pan (Bozen, 1969) verbinden mit ihrer abstrakten Serialität den physischen Akt mit einem konzeptuellen Erscheinungsbild, verweisen dabei aber auf eine andere Dimension. Die im Museion ausgestellte Arbeit gehört zum jüngsten Werkzyklus des Künstlers, in dem die Kompaktheit mehrerer übereinander gelegter Harzschichten und die Unbeständigkeit der Farbe gleichberechtigt nebeneinander bestehen.Die mit Ölfarbe gemalten Bilder von Martina Buracchi (1977, Siena) laden den Betrachter dazu ein, Landschaftsdetails wie etwa Kieselsteine an einem Strand – die auf diesen Leinwandbildern eine mit natürlichen Materialien geformte chromatische Komposition bilden – aus der Nähe zu betrachten. Auch die Deckeninstallation von Angela Glajcar (Mainz, 1970) ist der Abstraktion verpflichtet. Ein empfindlicher und „verletzlicher“ Werkstoff wie Papier verwandelt sich in eine „robuste“ monumentale Skulptur.Hommage an Zenzi GlattDas Museion ehrt die 100jährige Meraner Malerin Zenzi Glatt, deren künstlerische Karriere im Alter von 59 Jahren begann. Bis heute malt Zenzi Glatt abstrakte Bilder, die auf eine vielfarbige und leuchtende Natur verweisen. In ihren Arbeiten spiegelt sich dann auch eine positive und energische Persönlichkeit wider, die sie sich, wie sie heute ironisch anmerkt, auch nach zwei Weltkriegen, dem Nationalsozialismus und dem Faschismus in Südtirol, neun Päpsten und zwei Kaisern bewahrt hat.Zenzi Glatt bevorzugt große Formate und experimentiert mit immer mit neuen Materialien – von Marmorstaub über Sand bis zu Acrylfarbe. Ihre Werke wurden zur Förderung wohltätiger Zwecke verkauft. Für Zenzi Glatt sind Kunst und soziales Engagement das Elixir für ein langes Leben. Am 18. Dezember um 17 Uhr lädt das Museion zu einem Gespräch mit der Künstlerin und der Direktorin des Museion Letizia Ragaglia ein.Abstrakte Impressionen Galerien und Künstler: Antonella Cattani contemporary art (Bozen) – Angela Glajcar; Galerie Leonardo (Bozen) – Martina Buracchi; Galerie Goethe (Bozen) – Robert Pan; ES contemporary art gallery (Meran) – Siggi Hofer; Galerie Doris Ghetta - Arnold Holzknecht (St. Ulrich/Gröden).Hommage an Zenzi GlattEröffnung: 28/11/2014, 20 Uhr anlässlich der Langen Nacht der Bozner MuseenAusstellungsdauer: 29/11/2014 – 08/01/2015Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 10 – 18 Uhr.Donnerstag :10 – 22 Uhr, freier Eintritt ab 18 Uhr. Gratisführung um 19 UhrRuhetag Montag. Der Eintritt ist frei.Save the date Rahmenprogramm18/12/2014, 17 UhrKünstlergespräch mit Zenzi Glatt und der Direktorin des Museion Letizia RagagliaSamstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr Kunstgespräche: Kunstvermittlerinnen und Kunstvermittler stellen sich den Fragen zu den ausgestellten Arbeiten und zur zeitgenössischen Kunst. Dieses Angebot ist gratis.