Am 7. März um 18 Uhr wird in der Stadtgalerie am Dominikanerplatz die Ausstellung "Männersache" eröffnet, in der sich vier Künstler Gianni Moretti, Benno Steinegger, Benjamin Tomasi, Cosimo Veneziano mit dem Thema Gewalt gegen Frauen in Werken auseinandersetzen. Kuratiert ist das Projekt von Susanna Sara Mandice in Zusammenarbeit mit Codice Ivan.Männersache ist ein Forschungsprojekt über männliche Gewalt. Während einer Zeit in Bozen (27.-31. Jänner), die der Fortbildung und Vertiefung der Thematik diente, setzten sich die vier jungen Künstler mit dem Thema der geschlechtsspezifischen Gewalt auseinander. Die Reflexionen dazu hat jeder der vier künstlerisch verarbeitet. Zu sehen sind die Ergebnisse nun in der Ausstellung "Männersache" in der Stadtgalerie.Die vier jungen Künstler informierten sich bei Alessandra Merler (Amt für Familie, Frau und Jugend, Stadt Bozen), Gabriella Kustatscher und Stefania De Cicco (GEA - Kontaktstelle gegen Gewalt, Frauenhaus), Cristiana Collu (Mart, Museo di arte moderna e contemporanea di Trento e Rovereto), Chiara Inaudi (CIRSDe - Universität Torino, lokale Koordinatorin Projekt Daphne "Gap work. EU founded training for youth practitioners on gender-related violence"), Massimo Mery und Michela Bonora (Männerberatung, Caritas Diözese Bozen-Brixen), Stefano Ciccone (Associazione Nazionale Maschile Plurale), Silvia Mulargia (Staatspolizei, Quästur Bozen).Der Künstler Gianni MorettiGianni Moretti (Perugia, 1978): Lebt und arbeitet in Mailand und Berlin. In seiner Arbeit untersucht Gianni Moretti Organismen am Rande des Zusammenbruchs und setzt sich mit derHypothese des Scheiternsauseinander. Dies beinhaltet das Verfolgen und Auffächern von Fehlern, sowie den unbewussten Willen sich amFalschen Identischen- oder besser - an den Sedimenten der Formen abzuarbeiten. Neben zahlreichen Ausstellungen in Italien und im Ausland, arbeitete Gianni Moretti im Theater (Piccolo Teatro, Milano; Scuola d'arte drammatica Paolo Grassi, Milano) und hat an verschiedene Künstlerresidenzen teilgenommen (New York, Seoul, Berlin).Der Künstler Benno SteineggerBenno Steinegger (Bozen, 1980): Lebt und arbeitet in Bozen und Florenz. Bereits während der Oberschule begeistert sich Benno Steinegger für Performance, Theater und Tanz. Nach dem Studium der Politikwissenschaften in Florenz, nimmt der Autodidakt kontinuierlich an Theaterkursen teil und arbeitet mit verschiedenen Kompanien in Italien zusammen. 2007 absolviert er den Master of Advanced Theater Practice an der Central School of Speech and Drama der Universität London. 2008 beginnt er eine intensive Zusammenarbeit mit der Gruppe Motus, mit der er in Folge zwei Stücke produziert, die ihn auf Welttournee bringen. Noch im selben Jahr gründet er die Gruppe Codice Ivan. Von Anbeginn arbeitet das Kollektiv im Bereich der performativen und darstellenden Künste, wobei ihre Recherchetätigkeiten auch in anderen Formaten wie Installationen, Videos und Ausstellungen Ausdruck finden. 2009 gewinnt die Gruppe den renommierten „Premio Scenario“. 2011 werden sie mit dem TransartPrize prämiert.Der Künstler Benjamin TomasiBenjamin Tomasi (Bozen, 1978): Lebt und arbeitet in Wien. Nach seinem Studium an der Universität für Angewandte Kunst Wien und der Akademie der Künste in Reykjavik arbeitet der bildende Künstler und Musiker vor allem mit den Medien Video, Fotografie und Klang. Seine Werke wurden in anerkannten Kunstinstitutionen und Galerien in Wien und Graz ausgestellt. Arbeitsaufenthalte führten ihn nach Deutschland, Japan, Island, sowie in die Schweiz und USA. In seiner künstlerischen Forschung experimentiert Benjamin Tomasi an der Schnittstelle von bildender Kunst und Sound, wobei er die ästhetische Erfahrung stets ins Zentrum rückt.Der Künstler Cosimo VenezianoCosimo Veneziano (Moncalieri, 1983): Lebt und arbeitet in Turin. Cosimo Venezianos künstlerische Praxis speist sich immer aus der Lektüre und Erschließung von Archiven, sowie der Verwendung von Interviews und realen Quellen. Die daraus gewonnen Informationen „re-artikuliert“ der Künstler in seinen Skulpturen und Installationen, mit der Absicht deren unsichtbare kollektive Aspekte ans Tageslicht zu holen.Die Kuratorin Susanna Sara MandiceSusanna Sara Mandice (Sao Paolo (Brasilien), 1978): Lebt und arbeitet in Rovereto. Ihr Tätigkeitsbereich umfasst Kulturpolitik, die Realisierung von Kunstprojekten, als auch die Zusammenarbeit mit dem Mart, dem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst von Trient und Rovereto. Als Beraterin der Stiftung „Matrice“ befasst sie sich mit kultureller Ermächtigung und territorialem Marketing in der Valle Bormida. Auch war sie Beraterin der Kulturkommission der Stadt Turin, sowie Mitglied der Task Force Torino Strategica, welche zur Unterstützung der strategischen Raumplanung der Stadt Turin gegründet wurde.stol