Mit Vascellari und Kuri hat Letizia Ragaglia zwei Künstler ins Museion geholt, die sich beide mit der modernen Skulptur auseinandersetzen. „Wir wollen das Publikum mit der Sprache der zeitgenössischen Kunst vertrauter machen“, erklärte die künstlerische Leiterin im Vorfeld der Ausstellungseröffnung (weitere Aussagen zu den Ausstellungen von Letizia Ragaglia als Audiofile am Ende des Artikels). Nico VascellariNico Vascellari arbeitet mit den unterschiedlichsten Ausdrucksformen, wobei es ihm um eine kontinuierliche Osmose bzw. Neudefinition der Grenzen zwischen Kunst und Leben geht. Vascellaris Einzelausstellung wird am 4. Juni eröffnet und ist bis zum 29. August im Museion zu sehen. „Nico Vascellari ist ein Künstler, der mich schon seit langem fasziniert hat. Er stellt in der jungen Szene eine Besonderheit dar“, so Ragaglia, die auch Kuratorin der Ausstellung ist, über den 1967 geborenen Künstler aus Vittorio Veneto. „Er war Frontmann einer Band, die Neue Musik macht, hat sich aber dann immer mehr als ein interessanter Bildhauer herauskristallisiert.“ Kern des Projektes von Nico Vascellari (Vittorio Veneto, 1976) ist eine monolithische Bronzeskulptur, die im Erdgeschoss des Museion ausgestellt wird. Seine Form entspricht dem Abguss eines Felsfragments, das eigens für dieses Projekt aus dem Berg gesprengt wurde. Anlässlich der Ausstellungseröffnung wird der Bronze-Monolith zu einer Art Klangkörper, den Vascellari mit Schlägen und Stößen bearbeitet. „Ich bewege mich um den Monolith herum“, erklärt Vascellari selbst. Durch das Bespielen des Monoliths entstünde so ein dumpfer, „dunkler“ Ton, wie von „Glocken, die lange Zeit unter der Erde begraben waren.“ Die dabei freiwerdenden Töne werden von den Musikern Aaron Dilloway und C. Spencer Yeh verstärkt und musikalisch unterstützt. Der Skulptur beigefügt ist eine Serie von Collagen, die um den Sonnenuntergang als Motiv kreisen und die Skulptur gemeinsam mit anderen neuen Werken quasi beleuchten. Das Projekt im Museion ist eine künstlerische Adaption der hardcore-Bewegung. Ihr Kernelement der zügellosen Körperlichkeit kommt sowohl im imposanten Bronze-Monolith zum Ausdruck als auch in der betont physischen Performance des Künstlers und der gleichzeitigen musikalischen Untermalung. Nico Vascellari sucht in diesem Werk die Auseinandersetzung mit der archaisch-mythischen Dimension der Berge, die für den Künstler ein Symbol für die Transzendenz, für die Grenze zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem darstellen. In den von Wäldern bedeckten Bergen findet der Künstler oft die Schauplätze seiner Performances und gleichzeitig das Material für seine Arbeit. Diesem Leitmotiv folgt auch die Ausstellung im Museion. Der Berg als Ursprung des zentralen Monolithen sowie die ebenfalls ausgestellten Nester, sorgfältig in zahllose Bestandteile zerpflückt, verdeutlichen Vascellaris Affinität zur Natur. Gabriel Kuri - Soft Information in Your Hard FactsDie Ausstellung „Soft Information in Your Hard Facts“ des mexikanischen Künstlers Gabriel Kuri wird im vierten Stock des Museion präsentiert: Kuri stellt 22 Skulpturen aus, wobei es sich um jüngere Arbeiten und um eigens für die Ausstellung im Museion realisierte Werke handelt. Letztere setzen sich, physisch als auch metaphorisch, mit der umliegenden Berglandschaft und der Architektur des Museums auseinander.„Gabriel Kuri hat Alltagsobjekte bzw. auch Naturobjekte ins Museion gebracht“, so Letizia Ragaglia. „Er stellt sie in einen anderen Kontext.“In seinen Skulpturen setzt Kuri mit Materialien wie Plastik, Zement, Fels, Sperrholz oder Nylon ein oder präsentiert „Ready-Mades“, also Alltagsgegenstände die, je nach Kontext und Funktion, leicht verändert wurden.„Kuri hat Steine in der Umgebung gesammelt und sich mit der Berglandschaft auseinandergesetzt“, so Ragaglia. In manchen Kunstwerken kombiniert er sie mit Socken und will so „gefangene Wolken“ darstellen. „In seiner Auseinandersetzung mit der Landschaft zeigt uns Kuri, dass wir einen anderen Blick auf die Dinge haben sollten.“Wie der Titel bereits andeutet, thematisiert Kuri den dialektischen Gegensatz zwischen Hart und Weich – in der Beschaffenheit der Arbeiten, wie in der jeweiligen metaphorischen Bedeutung und in subtilen Anspielungen. „Soft Information In Your Hard Facts“ übt unter Verwendung unscheinbarer Konsumgegenstände subtil Kritik am Kapitalismus.Durch den Einsatz von Werkstoffen wie Quittungen, Plastiktüten oder Steinen, die mit Begriffen wie Konsum, Wirtschaft oder Zeitlichkeit assoziiert werden, schafft Kuri eine komplexe visuelle Sprache, die, wenn auch unschwer erkennbar, immer neuen Formulierungen unterworfen wird und die sich an den jeweiligen Ausstellungskontexten orientieren.Kuratiert wird die Ausstellung, die vom 4. Juni bis zum 15. August zu sehen ist, von Vincenzo de Bellis.Museion hARTcoreZur Eröffnung der Ausstellung von Nico Vascellari am 4. Juni um 19 Uhr verwandelt sich das Museion in ein vibrierendes Konzerthaus. Die Live-Performance des Künstlers Nico Vascellari mit Aaron Dilloway und C. Spencer Yeh verspricht eine entfesselnde Synergie aus Metall, Musik und Mystik zu werden. ba Audioplayer var so = new SWFObject('http://www.anzeigenmarkt.it/var/players/mp3/player.swf','ply','470','200','9','#ffffff'); so.addParam('allowfullscreen','true'); so.addParam('allowscriptaccess','always'); so.addParam('wmode','opaque'); so.addVariable('playlistfile','http://www.anzeigenmarkt.it/var/audio/mp3/Barbara/audio_Barbara2.xml'); so.addVariable('playlist','right'); so.addVariable('displaytitle','true'); so.write('mediaspace');