Dabei wird auch die Faszination, die von Krimis und Thriller ausgeht, deutlich, zudem geben die Autorinnen Einblicke in ihre persönlichen Schaffenswelten. <BR /><BR /><b>Wie viel hinterhältige Intrige, wie viel Mord und Totschlag wird es beim Krimifestival geben?</b><BR />Simone Dark: Davon gibt es im Verlauf des Krimifestivals ab 18 Uhr ausgiebig und in allen Varianten. Wir haben ansprechendes Programm sowohl für Krimifans, wie auch für Liebhaber von Thrillern gebastelt, das Publikum darf sich auf reichlich Mord und Totschlag gefasst machen. <BR /><BR /><b>Wie kam es zur Idee, in Südtirol ein Krimifestival auf die Beine zu stellen?</b><BR />Simone Dark: Es gibt derartige Krimifeste in Tirol und Kärnten, in Wien oder in Stuttgart. In Südtirol hingegen gab es noch kein Krimifestival, dabei ist der Südtirol-Krimi mit der typischen Mischung aus Tiroler Bodenständigkeit und italienischem Dolce-Vita-Flair im gesamten deutschsprachigen Raum sehr beliebt. Holger August und Moni Reinsch sind nur zwei von vielen Autoren, die mit Südtirol-Krimis erfolgreich sind, beide kommen zum Krimifestival. <BR /><BR /><b>Wie geht man beim Schreiben eines Krimis vor, Heidi Troi?</b><BR />Heidi Troi: Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt bei den Autoren zwei Gruppen: Die Plotter und die Bauchschreiber. Ich bin eine Mischung, wobei ich denke, dass die meisten Bauchschreiber zumindest unbewusst auch einen Plot, also eine Handlung, im Kopf haben. Bei mir ist das jedenfalls so. Ich habe meistens einen vagen Plan im Kopf, weiß, wer der Täter sein wird und wer das Opfer, aber ganz viel passiert beim Schreiben selbst. Letztlich sprechen und handeln die Figuren in der ihnen zugrundeliegenden Logik und bestimmen den Verlauf der Geschichte. Es reicht, wenn eine Figur in einer Situation plötzlich den Mund schließt und nicht mehr weiterredet und ich muss zusammen mit meiner Ermittlerin hinter dieses Rätsel kommen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1156866_image" /></div> <BR /><b>Wie es das bei Ihnen, Simone Dark?</b><BR />Simone Dark: Zunächst suche ich mir das Setting aus und begebe mich dort auf Recherche, wo die Geschichte spielen soll. Mein nächster Roman wird am Ritten, im Sarntal und im Gebiet von Rodeneck spielen. Im Zuge meiner Spurensuche bin ich auf die Zeit der Hexenverfolgung gestoßen. Wie aus alten Quellen hervorgeht, haben in der Zeit um 1640 die drei Hexenmeister Lauterfresser, Lebenfierer und Hackbrettler gelebt und gewirkt. Schlussendlich wurden sie auch verurteilt. Kurzum, ich habe viel Recherche an Originalschauplätzen betrieben, mich von den damaligen Ereignissen inspirieren lassen, um daraus eine Handlung zu entwickeln. Manche Vorkommnisse von der Hexenverfolgung sind mir nahegegangen, allerdings sind die Handlungen meiner Krimis erfunden und spielen in der heutigen Zeit. <BR /><BR /><b>Warum schreiben Sie unter einem Künstlernamen?</b><BR />Simone Dark: Erstens möchte ich mein Privatleben von der Figur der Autorin abgrenzen und auf diese Weise meine Privatsphäre schützen. Und zweitens kann ich auf diese Weise während des Schreibens in eine andere Rolle eintauchen, ähnlich wie es Theaterspieler machen. Wenn ich schreibe, brauche ich schummrigen Kerzenschein und eine passende musikalische Playlist. <BR /><BR /><b>Warum dürstet den Menschen derart stark nach Krimis, Thrillern und all den anderen schaurigen Geschichten?</b><BR />Heidi Troi: Da gibt es wohl mehrere Gründe. Ich traue mich beinahe nicht, das zu sagen, aber ich denke, dass es ein bisschen mit der voyeuristischen Veranlagung von uns Menschen zu tun hat. Kaum passiert irgendwo ein Unfall, müssen wir stehenbleiben und schauen. Wird ein Dorf von einem Erdrutsch zweigeteilt, behindern „Katastrophentouristen“ die Bergungsarbeiten. Im Buch kann ich diesen Voyeurismus pflegen, ohne jemandem im Wege zu sein – ja, sogar ohne dass das jemand mitbekommt. Das wird wohl auch der Grund sein, warum gerade True Crime so boomt. Dieses spezielle Interesse bedienen wir beim Krimifestival mit dem schreibenden Richter Thorsten Schleif. Tatsächlich sind zurzeit Krimis und Thriller sind zurzeit die am meisten gelesenen Genres.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1156869_image" /></div> <b>Was dürfen sich die Besucher des Krimifestivals erhoffen?</b><BR />Heidi Troi: Auf jeden Fall eine spannende Zeit. Das muss so sein, wenn so viele Autoren, die sich der Spannungsliteratur verschrieben haben, zusammenkommen. Diese tollen Autoren können nicht nur gut schreiben, sondern auch gut lesen – Krimifans und Liebhaber von Thrillern kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. Eine besondere Show wird es von der Impro-Gruppe „Die Muskeltiere“ des Theaterpädogogischen Zentrums geben, sie werden einen Krimi improvisieren. Außerdem kann man dank der Buchhandlung Athesia vor Ort die Bücher der Autoren und Autorinnen erwerben. Diese freuen sich, in Kontakt mit dem Publikum zu kommen und bei Wunsch Bücher zu signieren.