Ob eisenzeitliche Funde in Andrian oder ein Kataster aus der Zeit von Kaiserin Maria Theresia, ob ein Evangeliar aus der Zeit Karolinger oder ein Arzt, der alles für seine Patienten tat: 10 Fakten zur Dezember-Ausgabe von „Der Schlern“.<BR /><BR /><i>von Beate Gatterer</i><BR /><BR /><b>Fakt 1: Breite Palette an Themen</b><BR />Die Themen reichen vom Karolingischen Evangeliar aus dem Diözesanmuseum in Brixen über einen Nachruf auf den bekannten Primar Dr. Friedrich Oberhollenzer hin zu einem Tagebuch von der Dolomitenfront. 2 Aufsätze stellen die Gemeinde Andrian in den Mittelpunkt.<BR /><BR /><b>Fakt 2: Karolingisches Evangeliar</b><BR />Fabrizio Crivello, Kunsthistoriker aus Turin, versucht in seinem Aufsatz das Rätsel eines karolingischen Evangeliars zu lösen, das ist im Diözesanmuseum in Brixen ausgestellt ist. Die Spurensuche führt den Autor zu vergleichbaren Kanontafeln, die in St. Gallen, Stuttgart, Göttweig und München aufbewahrt werden. <BR /><BR /><b>Fakt 3: Charismatischer Arzt – erfolgreicher Wissenschaftler</b><BR />Friedrich Oberhollenzer steht im Mittelpunkt des Nachrufes, den Hartmann Hinterhuber, Josef Schwitzer, Johann Willeit und Georg Egger verfasst haben. Sie stellen den Werdegang des Arztes, seinen nimmermüden Einsatz zum Wohl seiner Patienten und seine Bedeutung als Wissenschaftler vor. <BR /><BR /><b>Fakt 4: Die Bruneck Studie</b><BR />Friedrich Oberhollenzer galt in Südtirol und weit darüber hinaus als erste Anlaufstelle für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Seine Bruneck Studie wurde in der wissenschaftlichen Welt gerühmt und anerkannt. Sensationell war, dass über 90 Prozent der Eingeladenen sich an der Studie beteiligt haben. Der Nachruf führt auch alle Wissenschaftler an, die an der Studie mitgeforscht haben, sie stammen aus Österreich, Deutschland, Finnland, England und den USA.<BR /><BR /><b>Fakt 5: Schwerpunkt Andrian – Funde am Kitzer Bichl</b><BR />2 Aufsätze stellen 2 verschiedene Aspekte der Gemeinde Andrian vor. Der Archäologe Günther Kaufmann geht auf die Funde am Kitzer Bichl ein. Er beginnt seine Ausführungen mit der Fundgeschichte – der Platz wurde im Jahr 1922 von Josef Saxl, Lehrer aus Perdonig, entdeckt. Die Funde werden verschiedenen Phasen der Eisenzeit zugeordnet. <BR /><BR /><b>Fakt 6: Schwerpunkt Andrian – Besitzverhältnisse um 1777</b><BR />Der Heimatkundler Christof Gufler stellt die Bedeutung eines Maria Theresianischen Katasters vor. Der Kataster aus dem Jahr 1777 gibt interessanten Aufschluss über die Besitzverhältnisse und die wirtschaftliche Situation in der Gemeinde in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, die Besitzer sind nicht nur Klöster, sondern auch Familien aus dem Dorf. <BR /><BR /><b>Fakt 7: Tagebuch von der Dolomitenfront</b><BR />Kassian Lanz hat auf dem Dachboden des elterlichen Bauernhofes in Innichen eine Kladde mit Aufzeichnungen seines Urgroßvaters Johann Lanz (1886- 1957) gefunden, die dieser aus dem Ersten Weltkrieg mitgebracht und aufbewahrt hatte. Die Schrift beinhaltet Informationen über die Verwundeten an der Dolomitenfront. Lanz benutzt diese Quelle als Ausgangspunkt für seine Ausführungen unter dem Titel „Sanitätswesen an der Dolomitenfront. Das Militärsanitätswesen im 10. Grenzabschnitt der Tiroler Front – Zufallsfund bringt neue Erkenntnisse“. <BR /><BR /><b>Fakt 8: Künstlerpost an Georg Kierdorf Traut</b><BR />Georg Kierdorf Traut ist der Sohn von Karl Traut, der in den Gründungsjahren die Zeitschrift durch zahlreiche Beiträge unterstützt hat. Sein Sohn Georg ist seit Jahrzehnten treuer Autor: Dieses Mal stellt er neue Künstlerpost aus seiner umfangreichen Sammlung vor. Die Briefe stammen von Paul Flora, Sarah Kirsch, Ivan Steiger und Berty Skuber.<BR /><BR /><b>Fakt 9: Festschrift für Christine Roilo</b><BR />Das Südtiroler Landesarchiv hat zum 60. Geburtstag von Christine Roilo eine viel beachtete Festschrift herausgegeben. Josef Nössing, ihr Vorgänger als Direktor des Landesarchivs, hat die Festschrift für den „Schlern“ besprochen und die wesentlichen Themen herausgefiltert.<BR /><BR /><b>Fakt 10: Jahresrückblick</b><BR />Auf 960 Seiten hat „Der Schlern“ im abgelaufenen Jahr Aufsätze aus den verschiedensten wissenschaftlichen Gebieten einem breiten Leserkreis vorgestellt. Am Ende dieser Ausgabe sind alle noch einmal angeführt. Die Zeitschrift wurde vor 100 Jahren gegründet, sie befindet sich 2020 im 94. Jahrgang, weil sie in den Jahren von 1938 bis 1945 nicht erscheinen durfte.