Im Deutschen schlägt man einen Nagel in die Wand, im Italienischen hingegen „pflanzt“ man ihn ein (piantare un chiodo nel muro). Während im Deutschen Stühle und Zähne wackeln, können im Italienischen Stühle „hinken“ (la sedia zoppica) und Zähne auch „tanzen“ (il dente balla).Jede Sprache verfügt über eine Vielzahl an solchen festen Wortverbindungen, welche in der Sprachwissenschaft als Kollokationen bezeichnet werden. Wer sie nicht kennt und wortwörtlich von einer Sprache in die andere übersetzt, kann schnell unfreiwillig für Komik sorgen oder wird gar nicht verstanden. Das Projekt „Kollokationen“ am Institut für Romanistik der Universität Innsbruck beschäftigt sich mit solchen festen Wortverbindungen im Deutschen und Italienischen. Christine Konecny und ihr Team am Institut arbeiten derzeit auch an einem bilingualen Kollokationswörterbuch für beide Sprachen, das 2014 erscheint. In einem Vortrag in Bozen wird Frau Konecny zeigen, warum Kollokationen ein wichtiger, aber oft noch vernachlässigter Bereich des Sprachunterrichts sind, wie man spielerisch an das Thema herangehen kann und wie man auch als Erwachsener im Zweifelsfall die richtige Wortverbindung findet. Der Vortrag mit dem Titel „Was hilft gegen ‚hinkende“ Stühle und ‚tanzende‘ Zähne – Wie man im Deutschen und Italienischen die richtige Wortverbindung findet“ beginnt am Donnerstag, 27. März um 20 Uhr in der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann. Der Eintritt zu dieser gemeinsamen Veranstaltung der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut und der Landesbibliothek ist frei.