Der Schauplatz: Südtirol in den 30er Jahren, Ziel für zahlreiche Süditaliener, die im Zuge der faschistischen Ansiedlungspolitik in die neu erworbene nördlichste Provinz Italiens ziehen. Einer von ihnen ist der junge Carabiniere Vito Anania aus Kalabrien. In ihn verliebt sich die Südtirolerin Gerda Huber, ihrerseits Kindermädchen und Köchin in einem Gastbetrieb. Es ist die Geschichte einer großen Liebe, erzählt von Eva, Gerdas Tochter, die in Vito eine Vaterfigur sieht. In den Wirren jener Zeit geht diese Liebe jedoch in die Brüche. Die Geschichte erzählt ebenso von der großen Sehnsucht, mit der Eva immer wieder an den lieb gewonnenen und wieder verlorenen Vater zurückdenkt. Jahre später durchstreift die mittlerweile erwachsene Eva den ganzen Stiefelstaat auf der Suche nach Vito.Die Autorin Francesca Melandri hat 15 Jahre lang in Südtirol gewohnt. Entlang der Handlung rund um die Hauptfiguren arbeitet Melandri die entscheidenden Momente der Südtiroler Geschichte auf: die aufgezwungene Italianisierung unter dem Faschismus, die Option, die Kundgebung auf Schloss Sigmundskron, die Bombenjahre und der Weg bis zum Abschluss des „Pakets“. Dementsprechend treten im Roman auch historische Persönlichkeiten wie Aldo Moro, General De Lorenzo und Silvius Magnago auf.„Eva dorme” (Eva schläft), der Roman von Francesca Melandri, wird am 1. Juli, um 18.30 Uhr an der EURAC vorgestellt. Der Eintritt ist frei.