Eine Spurensuche in der Zeitschrift „Der Schlern“. <BR /><BR />Es handelt sich zum einen um ein Gemälde vom Typ der Schönen Madonna, wie es sich in der Stiftskirche von Marienberg findet und um das Schöne Vesperbild aus dem Dom von Bozen. Ein weiteres Schönes Vesperbild findet sich in der Krypta von St. Andrä in Lienz. Die beiden Autoren, der Kunsthistoriker Ulrich Söding aus München und die Südtiroler Restauratorin Petra Dariz, versuchen zu ergründen, wo die Bildwerke angefertigt worden sein könnten und wie ihre Beziehung zu zahlreichen ähnlichen Bildwerken in ganz Europa ist. <BR /><BR /><BR />„Es handelt sich dabei um „komplementär„ zu verstehende Marienbilder – die Muttergottes mit dem Jesuskind auf ihrem Arm und die Mater dolorosa mit dem toten Sohn auf ihrem Schoß (Pietà). Eine Voraussetzung für die Entstehung dieser Bildwerke war der von Kaiser Karl IV. und den Prager Erzbischöfen geförderte Marienkult, der zwischen 1380 und 1420 seinen Höhepunkt fand“, schreiben die beiden Autoren in der Einleitung zu ihrem Aufsatz, der in der Dezember-Ausgabe der Monatszeitschrift für Landeskunde, „Der Schlern“ erschienen ist. <BR /><BR /><BR />Demnach kommen die meisten dieser Bilder aus Prag, sie wurden von dort aus exportiert, „wobei das Verbreitungsgebiet nicht nur das östliche Mitteleuropa umfasste, sondern auch die westlichen Teile des Reiches bis an die Grenze von Ober- und Niederrhein“. <BR /><BR /><BR />Um genau zu erfahren, woher die Bildnisse kommen, bietet die Materialanalyse ein wichtiges Kriterium für die Herkunftsbestimmung dieser weit gereisten Skulpturen: „In Prag wurde nämlich der dort anstehende Pläner Kalkstein (tschechisch Opuka) verwendet, welcher in frisch gebrochenem Zustand eine besonders feine Ausarbeitung erlaubte“. So entstanden Bildwerke für höchste Qualitätsansprüche, bei denen der in Quellen oft vermerkte Zusatz „aus Prag“ einem Gütesiegel gleichkam. Bestellt wurden sie von Adeligen, Klerikern und Kaufleuten, darunter Männern aus dem Umkreis Kaiser Karls IV. und König Wenzels IV. – sofern überhaupt Stiftungszusammenhänge rekonstruierbar sind. Bestimmt waren sie für Kathedralen, Pfarr- und Klosterkirchen, vor allem für die Kirchen in den Freien Reichstädten und diejenigen des Deutschen Ordens. So die Ausführungen der beiden Autoren.<BR /><BR /><BR />Auch Salzburg war damals ein Ort, an dem solche Bildwerke entstanden, wobei die Nachfrage nach Vesperbildern größer war, da viele Adelige sie für ihre privaten Grabkapellen nutzen wollten.<BR /><BR /><BR />Ulrich Söding analysiert die Marienbilder und die Vesperbilder aus Tirol und stellt sie in den großen Kontext der Bildnisse, die in ganz Europa auffindbar sind. Die Restauratorin Petra Dariz stellt in dieser Ausgabe der Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde erstmals die Ergebnisse einer Materialanalyse vor, die für die Forscher bei der Spurensuche sehr hilfreich sein können. <BR /><div class="img-embed"><embed id="713612_image" /></div> <BR /><BR /><BR />Die genauen Ergebnisse finden sich in der Dezember-Ausgabe der Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde, „Der Schlern“.<BR /><BR />Bestellen: www.athesiabuch.it <BR />