InHarmonie: „Wir brauchen jetzt geistige Nahrung“ - Literatur

Der bedeutendste Mensch der Geschichte ist für ihn Ötzi, &bdquo;a sense of humour“ will er sich immer wahren, Lyrik liest der Poetry Slammer seit seiner Kindheit und im Grunde sind ihm Kunstkritiker sympathisch. Von Manuel Lavoriero Können Sie sich an Ihren ersten Text erinnern, den Sie vorgetragen haben? Felix Maier: Das war ein Gedicht über verbitterte Schildkröten im Jahr 2012. Welches Werk hat Sie bewogen, diesen Weg einzuschlagen? Maier: Hauptsächlich Lyrik, die ich häufig las und lese. Ringelnatz hat mir zum Beispiel durch seine Verspieltheit, Melancholie und unglaubliche Zärtlichkeit auch als Kind sehr gefallen. Gibt es ein Ereignis, das Ihr Weltbild total verändert hat? Maier: Mein Auslandsschuljahr in Frankreich machte mich weltoffener und um viele Erfahrungen reicher. Wenn ich joch an ein einziges Ereignis denke, dann vielleicht, als mir Mary de Rachewiltz nach meinem ersten Auftritt als Dreizehnjähriger riet, auch fortan die Bescheidenheit zu wahren &bdquo;and a sense of humour“, fügte sie dann hinzu. Mehr denn je hat sich in dieser Zeit gezeigt, dass die Gesellschaft Kultur braucht, weil... Maier: ...wir gerade jetzt Unterhaltung und &bdquo;geistige Nahrung“ brauchen. Wer ist für Sie der/die bedeutendste Künstler/in der Geschichte? Maier: Ötzi Welche Frage würden Sie dieser Künstlerin/ diesem Künstler gerne stellen? Maier: Hätten Sie länger leben wollen? Was bedeutet für Sie Schönheit? Maier: Schönheit bedeutet mir sehr viel; ich bin Ästhetiker. Oft ist es ein Dialog – in der Öffentlichkeit mitgehört – oder ein Bild, das sich mir einbrennt wie eine Fotografie. Schönheit zu sehen – auch Schönheit im Ungewöhnlichen ist ein Lebenszweck. Der französische Poet Théophile Gautier prägte den Begriff “L’art pour l’art“ (Kunst der Kunst willen) und machte so 1835 erstmals die Kunst selbst zum Thema. Einen Luxus, den man sich heute noch leisten kann? Maier: Bei aller Schönheit sollte man das Spielerische daran nicht vergessen, die Idee, den Gedanken, der dahintersteckt. Ein anderes Zitat, das auf der Wiener Secession prangt, lautet &bdquo;Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit“. Vielleicht wandelt sich unser Kunstverständnis jetzt gerade, Karl Huber, ein Musik-Intellektueller, prophezeite mir, dass die Zeit nach Corona neue Maßstäbe setzen wird. Schon möglich, dass uns dann der Sinn nach etwas ganz Neuem stehen wird. Wir sind die Vorreiter. Und was würden Sie gerne einmal einem Kunstkritiker sagen? Maier: &bdquo;Sie sind mir doch im Grunde eh sympathisch.“ Wo sehen Sie sich in 5 Jahren? Maier: An einem Schreibtisch vor einem Blatt Papier, wenn das anders wäre, müsste ich mich schon sehr wundern. Harmonie bedeutet für mich... Maier: ...ein Selbstverständnis mit sich und seiner Kunst; das Bewusstsein, die Gewissheit, etwas geschaffen zu haben, mit dem man sich identifizieren kann. Mein Ort der Harmonie ist... Maier: ...genau der Ort, wo ich gerade eine neue Idee finde. Die &bdquo;Whos“ des Künstlers… Name: Felix Maier Beruf: Schüler Alter: 18 Jahre Abstammung: ländlich Wo Sie schon überall gelebt haben: Tramin, Montpellier Wo Sie jetzt leben: Tramin Wie war Ihr Werdegang zum Künstler: Schreiben von Gedichten und Erzählungen, Teilnahme an verschiedenen Poetry Slams seit 2015 Welche Schule besuchen Sie? Sprachenlyzeum Walther von der Vogelweide Wo Sie schon überall aufgetreten sind: Südtiroler Landesmeisterschaft Poetry Slam; 2. Poststubenslam Klobenstein; Südtiroler Redewettbewerb, Redewettbewerb Wien; U20 Ö-Slam Wien; Deutsche Meisterschaft im Poetry Slam in Berlin; Lesung in der Landesbibliothek Teßmann; u.a.