Sie hat bereits 2 Anthologien (u.a. „Hinter dem Lachen und dem schönen Gesicht“, 2024) veröffentlicht, derzeit arbeitet sie an ihrem ersten Roman. Hier spricht die 2-fache Mutter über ihren Antrieb und das Autorendasein.<BR /><BR /><b>Vom leeren weißen Blatt bis hin zum fertigen Buch – womit hat sich eine Autorin im Laufe einer solchen Reise auseinanderzusetzen?</b><BR />Ein leeres weißes Blatt gibt es so gut wie nie bei mir – und wenn nur ein paar Worte draufstehen. Aber sie sind fast immer der Start für ein Gedicht, eine Kurzgeschichte, einen Poetry-Slam-Text, einen Roman. <BR /><BR /><b>Klingt gut!</b><BR />Meraner: In jedem Fall ist der Weg zum fertigen Buch ein langer. Bei meinen bisherigen Anthologien mussten ja genügend Gedichte und Texte zusammenkommen. Und die fließen mal mehr, mal weniger. Aber irgendwann ist genug zusammengeflossen für 2 komplette Sammlungen – und es werden sicherlich noch weitere folgen. Die Herangehensweise an mein neues Buch, das ein Roman werden soll, ist eine völlig andere. Da benötigt es Regelmäßigkeit und jede Menge Durchhaltevermögen. Der Alltag mit Job und Kindern erschwert das oft sehr. Es ist viel Geduld gefragt!<BR /><BR /><b>Was macht der Schreibprozess mit der Autorin?</b><BR />Schreiben ist für mich eine Notwendigkeit. Meine Emotionen, Gedanken und Ideen müssen einfach raus, sonst habe ich das Gefühl zu platzen. Schreiben ist für mich ein kreatives Ventil – und wenn ich mal eine Blockade habe, dann muss ich malen, was meine zweite Passion ist. Ich kann nicht nicht kreativ sein. Der Schreibprozess darf für mich nie zu anstrengend werden, sonst wird das Ergebnis nicht gut. Darum möchte ich es einfach fließen lassen. Erst dann ist Schreiben befreiend und beflügelnd.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1147491_image" /></div> <BR /><b>Was fasziniert Sie am Aushecken von Geschichten und an der Auseinandersetzung mit Sprache?</b><BR />Das Faszinierendste am Spiel mit den Worten ist ja, dass es keinen Text, kein Gedicht, keine Geschichte in genau dieser Form ein zweites Mal gibt. Geben Sie 100 Menschen das gleiche Thema und die gleiche Erzählform vor – kein Werk wird wie das andere sein. Und das ist das Spannende: Das Erzählen ist etwas völlig Individuelles und damit bunt und vielfältig.<BR /><BR /><b>Darüber hinaus sind Sie begeisterte Slammerin. Was mögen Sie an Poetry Slams?</b><BR />Bei Poetry Slams, aber auch bei Lesungen oder meinen Poesieabenden „Poetry & Piano“, die ich regelmäßig veranstalte, bekomme ich eine direkte Reaktion des Publikums, was für mich als Autorin sehr schön ist. Menschen mit Worten zu unterhalten, zu bewegen oder zum Nachdenken anzuregen – egal ob in schriftlicher Form oder auf einer Bühne – ist ein Privileg, für das ich sehr dankbar bin.<BR /><BR /><b>Wie hat alles begonnen?</b><BR />Bei mir waren es 2 Anfänge: Einmal der Deutschunterricht in der Grundschule, da hatten wir eine Art „Fleißmappe“, die ich damals schon mit Kurzgeschichten und Bildern gefüllt habe. Das hat mein Schreibfeuer entfacht. Und der zweite Anfang, der dann auch der Startschuss für mein professionelles Schreiben war, war mein 2017 lancierter Kurzgeschichtenblog „Geschichten im Kopf“. <BR /><BR /><b>Ist Südtirol ein gutes oder doch ein recht schwieriges Pflaster für eine Autorin?</b><BR />Auf der einen Seite ist Südtirol klein genug, dass man sich einen Namen in der überschaubaren und sehr herzlichen Branche machen kann. Auf der anderen Seite finde ich es als Autorin hierzulande schwierig, weil es nicht viele Verlage gibt und man nur schwer über die Grenzen hinauskommt. Was die Vermarktung betrifft, so habe ich oft das Gefühl, es wird von einem irgendwie immer erwartet, dass man in seinen Werken stets diesen Südtirol-Bezug hat, damit man unterstützt oder gar gesehen wird. Diesen Bezug habe ich einfach nicht. Und ich möchte mir nicht irgendwas aus den Fingern saugen, was ich nicht bin.