Die Militärkapellen trugen ein Stück des Glanzes von Wien in die Teile der Donaumonarchie und in die Welt. Autor Klaus Bragagna analysiert in folgenden Ausführungen die Auftritte der k. (u.) k. Militärmusik in Bozen. <BR /><BR />Die österreichische Militärmusik hat ihre Ursprünge im ausgehenden Mittelalter. Sie hat sich vom traditionellen „Spil“ mit Trompeten und Pauken und von den „Hautboisten-Banden“ (Oboisten) zu einem musikalischen Klangkörper unter Verwendung von Holz-, Blech- und Schlaginstrumenten entwickelt. Spätestens ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er auch größeren Qualitätsansprüchen gerecht. „Immer öfter überschritten die Militärkapellen, die bei Bedarf vielfach auch als Streicherformation auftreten konnten, ihr eigentliches Aufgabenfeld in Armee und Staat und etablierten sich als fester Bestandteil der zivilen Musikkultur“, schreibt Autor Klaus Bragagna in seinen Ausführungen.<BR /><BR />„Die Regimentskapellen spielten aber keinesfalls nur im dienstlichen Bereich, sondern erfüllten vielfältige musikkulturelle Aufgaben, etwa für kirchliche Anlässe, in den Theatern, bei Platzkonzerten sowie für zivile Auftraggeber (Kurkonzerte, Bälle etc.). Dies ist in vielerlei Hinsicht mit dem Aufgabenbereich moderner Blasmusikvereine vergleichbar.“ Mit den „[…] Militärkonzerten verband sich eine Fülle von Anspielungen und Identifikationen, die das Zeremoniell der Macht bis in die entlegensten Gebiete der k. u. k. Monarchie trugen und diese Monarchie durch die Musik hindurch als die beste aller Welten erscheinen ließ […]“.<BR /><BR />Die Militärkapellen trugen ein Stück des Glanzes von Wien in die Teile der Donaumonarchie und in die Welt. Diese Regimentskapellen erfüllten vielfältige musikkulturelle Aufgaben, sie traten bei kirchlichen Anlässen auf, in den Theatern, bei Platzkonzerten und waren auch bei Bällen gern gesehen. <BR /><BR />„Zwischen Tag-Reveille und Zapfenstreich“ – mit diesem Titel ist der Aufsatz von Klaus Bragagna überschrieben. Er hat seine Ausführungen auf Zeitungsberichte aus dieser Zeit aufgebaut und zahlreiche Quellen ausgewertet. So schrieb etwa die „Bozner Zeitung“ am 31. August 1861 über den Auftritt des Infanterieregiments Nr. 63, „Wilhelm III. König der Niederlande“: <BR /><BR />„Wenn die Musik mehr als die übrigen Künste auf die Verschönerung des Lebens Anspruch hat, so müssen wir gestehen, daß bei uns mit der Musikbande des löbl. k. k. Infanterieregimentes König Wilhelm der Niederlande ein neues Leben eingezogen ist. In kurzer Zeit wurde diese so tüchtig herangebildet, daß sie nun Vortreffliches leistet; ein Beweis, daß das Publikum, sei es bei einer Platzmusik, sei es im Garten des Herrn Cafetier Tschugguel oder bei anderen Gelegenheiten sich freudig herandrängt, um sich an diesen trefflichen Klängen zu ergötzen. Wir können daher einen längst gehegten Wunsch unseres Publikums nicht unterdrücken, den innigsten Dank auszusprechen für die so freigebig gewährten Genüße, die die ausgezeichnete Musikbande verschafft, und wenn das ehemalige Einst mit der Gegenwart verglichen wird, die früher eingenistete Langweile aus unserem Städtchen verbannt und ein lebendiges fröhliches Leben hervorgerufen zu haben.“<BR /><BR />Die gesamten Ausführungen finden sich in der März-Ausgabe der Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde „Der Schlern“.<BR />Bestellen: <a href="https://www.athesiabuch.it/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">www.athesiabuch.it</a>