Sie ist jung, voller Tatendrang und mit jeder Menge Ideen, die sie am liebsten sofort niederschreiben würde: Sara Pepe alias Nina Pernstich Pedron aus Kaltern. Mit ihrer TRUST-Reihe schreibt sie vor allem für junge Frauen und bringt die eine oder andere Erfahrung aus ihrem eigenen Leben, ihrer Umgebung, ihrer Freunde und Familie mit ein.<BR /><BR /><i><BR /><BR />Interview: Armin Pixner</i><BR /><BR />Bereits ihr ganzes Leben lang hat Nina Pernstich Pedron (24) gerne Geschichten mit dem gewissen Etwas gelesen. Im Alter von 6 Jahren versuchte sie dann selbst eine Geschichte zu schreiben – scheiterte allerdings an der Umsetzung. Allerdings war es ab diesem Moment nur noch eine Frage der Zeit, bis dieses Unterfangen gelingen sollte und so wurde ihre Kurzgeschichte „Stillstand“ beim Schreibwettbewerb „Weil du so fehlst...“ 2018 unter den Top 20 platziert. <BR />In diesem Jahr wurde ihr Debütroman „Fünf Mal Vielleicht“ aus dem Jahr 2017 unter dem Titel „Trust Him“ als Neuauflage veröffentlicht, der zugleich den Auftakt der TRUST-Reihe bildet.<BR /><Fett><BR />Was schreibst du so?<BR /></Fett>Sara Pepe: Ich schreibe vor allem Jugendliteratur und Belletristik (Frauenliteratur), habe mich allerdings auf kein Genre festgelegt.<BR /><Fett><BR />Du schreibst unter dem Pseudonym Sara Pepe. Warum machst Du das und wie kam es zu diesem Namen?<BR /></Fett>Pepe: Sara Pepe ist kurz und prägnant: Jede/r kann es sich merken. Ein Pseudonym ist eine Rolle, in die man nach Belieben schlüpft und die sich wie ein warmer Mantel an einem kalten Wintertag anfühlt. <BR /><Fett><BR />Wie hat das mit dem Schreiben angefangen?<BR /></Fett>Pepe: Schon in der Schule habe ich es geliebt Geschichten zu schreiben. Mit 16 habe ich das erste Mal versucht eine Idee festzuhalten: Viel ist nicht daraus geworden (lacht). Danach habe ich beschlossen Bücher lieber zu lesen, als sie zu schreiben. Zwei Jahre später – mit 18 Jahren – kam mir während einer langweiligen Unterrichtsstunde eine Idee: Was wäre, wenn? Und aus diesem Gedanken ist die TRUST-Reihe entstanden.<BR /><BR /><Fett>Hattest Du schon immer den Plan irgendwann mal ein Buch zu schreiben?<BR /></Fett>Pepe: Als ich lesen lernte, hat mein Vater einmal zu mir gesagt: Irgendwann wirst du nicht mehr die Buchstaben auf dem Papier sehen, sondern Welten, die sich dir offenbaren. Er hat recht behalten. Ein Buch zu schreiben, war immer ein abstrakter Traum von mir: Dass ich nicht nur eines, sondern gleich sechs schreibe, hätte ich niemals gedacht!<BR /><Fett><BR />Welches Publikum sprechen deine Bücher an?<BR /></Fett>Pepe: Die TRUST-Reihe ist sehr verspielt und zart, weshalb sich vor allem Mädchen und Frauen zwischen 13 und 23 Jahren angesprochen fühlen. Aber auch Frauen über 30 Jahre lesen sie gerne, denn sie fühlen sich in ihre Jugend zurückversetzt. <BR /><Fett><BR />Wie lange hast Du für das erste Manuskript gebraucht und wie sah der weitere Weg bis zum fertigen Buch aus?<BR /></Fett>Pepe: An meinem ersten Buch habe ich ca. ein Jahr geschrieben. Am Ende habe ich doppelt soviel Zeit damit verbracht es zu überarbeiten, als es tatsächlich zu schreiben. Ich musste sehr viel lernen und an meinen Schreibstil arbeiten, damit die Szene, die ich in meinem Gedanken sah, auf dem Papier richtig eingefangen wird. Bis ich das Buch veröffentlichen sollte, hat es aber nochmals fünf Jahre gedauert.<BR /><BR /><Fett>War Schreibblockade jemals ein Thema? Wenn ja, wie löst Du das?<BR /></Fett>Pepe: Ja, vor einigen Jahren, als ich in einer Rezeption gearbeitet und nebenbei geschrieben habe. Das war keine gute Kombination (lacht). Ich habe ein Jahr nicht mehr geschrieben, hatte mich total blockiert, bis mich Freunde überredet haben, weiterzumachen. Langsam habe ich mich wieder vorgetastet, wobei ich nun aufpasse, meine Schreibzeit zu begrenzen und mich nicht zu sehr unter Druck zu setzten.<BR /><Fett><BR />Welche Geschichte / welcher Charakter verfolgt dich schon seit längerem?<BR /></Fett>Pepe: Die Geschichten rund um die Protagonisten der TRUST-Reihe verfolgt mich seit sechs Jahren. Wie ich entwickeln sich die Charaktere weiter, reifen und verändern sich. <BR /><Fett><BR />Was inspiriert Dich, wenn Du eine neue Geschichte entwickelst? <BR /></Fett>Pepe: Eine neue Idee fühlt sich für mich an, wie ein lästiges Ohrenklingeln – sie verfolgt mich, bis ich sie niederschreibe. Zuerst ist es ein Gedanke, der mich nicht mehr loslässt, daraus kann sich eine ganze Geschichte entwickeln. Die Natur, Musik, Reisen, meine Freunde und Familie, aber auch der Alltag inspirieren mich. <BR /><BR /><Fett>Wie entwickelst Du deine Figuren? Ähneln sie Menschen in Deiner Umgebung? Oder steckt auch etwas von Dir selbst in jeder Figur?<BR /></Fett>Pepe: Wer mich kennt, findet vielleicht ein Teil von mir in meinen Figuren. Aber es ist stets nur eine Momentaufnahme: Indem ich mich intensiv mit meinen Charakteren beschäftige, verändere ich mich und entwickle neue Blickwinkel. Ich kann meinen Figuren zwar bestimmte Eigenschaften mitgeben, aber wie sie sich verhalten, bestimme ich schlussendlich nicht: Denn spätestens ab Seite 50 entwickeln sie ein Eigenleben: Ihre Handlung und Entscheidungen ergeben sich oft aus dem Affekt, will ich sie in eine andere Richtung drängen, finde ich mich in einer Schreibsackgasse wieder. <BR /><Fett><BR />Kennst Du beim Schreiben des ersten Satzes bereits das Ende des Buchs?<BR /></Fett>Pepe: Meistens kenne ich am Anfang das Ende bereits. Bei meinem vorletzten Manuskript hat es sich allerdings während des Schreibens so falsch angefühlt, dass ich es last-minute abgeändert habe – ich habe es nicht bereut.<BR /><BR /><Fett>Zu welcher Tageszeit schreibst Du am liebsten?<BR /></Fett>Pepe: Am Abend bin ich am produktivsten. Vielleicht, weil ich nicht mehr allzu viel über meine Worte nachdenke.<BR /><Fett><BR />Was hält Dich am meisten vom Schreiben ab?<BR /></Fett>Pepe: Schreiben verlangt viel Selbstdisziplin, Arbeit und Zeit. Außerdem muss ich mit mir im Reinen sein, sonst entschlüpft mir die Geschichte.<BR /><Fett><BR />Wo schreibst Du am liebsten?<BR /></Fett>Pepe: Auf der Couch oder am Schreibtisch.<BR /><Fett><BR />Wie bist Du, wenn Du schreibst?<BR /></Fett>Pepe: Ich bin sehr konzentriert und fokussiert – meistens zumindest. Ich führe Selbstgespräche, weil ich mit den Charakteren mitfühle und ich mich innerlich auf die Schreibszene einstelle: Zarte Gefühle erfordern eine langsame Annäherung, ein Streitgespräch ist emotional aufgeladen. Dazu brauche ich passende Musik. Wenn mich jemand während dem schreiben stört, reißt mich das aus meiner Konzentration, und ich brauche lange, um wieder zurückzufinden. Manchmal wandere ich in der Wohnung umher, bis ich einen Satz oder eine Szene zu greifen kriege.<BR /><BR /><Fett>Planst Du eine Geschichte oder schreibst Du einfach drauf los?<BR /></Fett>Pepe: Bei meinen ersten beiden Büchern TRUST HIM und TRUST HER habe ich nicht geplottet, was mich am Ende Zeit gekostet hat, weil ich mich in Sackgassen manövriert habe. Mittlerweile schreibe ich eine kurze Zusammenfassung der Geschichte und Charaktere nieder, bevor ich mich tatsächlich ans Schreiben mache.<BR /><Fett><BR />Wenn der Cursor auf dem leeren weißen Bildschirm blinkt, wie legst Du los?<BR /></Fett>Pepe: Ich taste mich meist langsam voran und gebe den Lesern Zeit die Charaktere kennenzulernen. Wer sind sie, wie ticken sie? Wer sind ihre Freunde? Ich habe konkrete Szenen vor Augen, die ich niederschreibe. <BR /><Fett><BR />Wieviel schreibst Du an einem Tag und woran erkennst Du, dass du aufhören kannst?<BR /></Fett>Pepe: Mein Tagesziel sind 1.000 Worte (2-3 DinA4Seiten), das sind je nach Tagesverfassung/Szene ca. 1-2 Stunden täglich. Das ist für mich eine Richtlinie, die ich erreichen möchte. Wenn ich allerdings mühsam nach Worten suche oder unkonzentriert bin, breche ich ab. Da hat es keinen Sinn weiterzumachen.<BR /><Fett><BR />Welches ist Dein Lieblingsbuch?<BR /></Fett>Pepe: Von den Klassikern, wie Harry Potter abgesehen, ist mein Lieblingsbuch: Kirschroter Sommer von Carina Bartsch. Es hat mich unzählige Male zum Lachen gebracht. Ich liebe selbstironische Bücher.<BR /><BR /><Fett>Dein Lieblingsfilm?<BR /></Fett>Pepe: Nur mit dir - A Walk To Remember.<BR /><Fett><BR />Hast Du literarische Vorbilder?<BR /></Fett>Pepe: Ja, im Grunde jeder Autor, der es schafft Gefühle in mir zu erzeugen und neue Universen zu kreieren. J.K. Rowling, Stephanie Meyer, Brittany C. Cooper, Ava Reed, </TD><TD>Bianca Iosivoni, Colleen Hoover… Die Liste ist lang.<BR /><Fett><BR />Was macht für Dich einen guten Autor / eine gute Autorin aus?<BR /></Fett>Pepe: Die Geschichte reißt dich mit, die Charaktere sind authentisch gestalten und es werden auch Tabu-Themen angesprochen. Ava Reed z.B. schreibt wunderbare Bücher, in denen sie mit einer ungeheureren Leichtigkeit von Depressionen und anderen schwierigen Themen erzählt.<BR /><Fett></TD><TD><BR />Was ist Dein Lieblingszitat? <BR /></Fett>Pepe: Was dich vom Erfolg abhält, ist niemals das Hindernis an sich, sondern wie besessen du davon bist, eine Lösung zu finden, und was du bereit bist, dafür zu geben.<BR /><Fett><BR />Welches Buch sollte jeder gelesen haben?<BR /></Fett>Pepe: Eindeutig Harry Potter (lacht).<BR /><Fett><BR />Welchen Fehler sollte man beim Schreiben auf keinen Fall machen?<BR /></Fett>Pepe: An einer Geschichte festhalten, die sich nicht erzählen lassen will. Zuviel, zu schnell zu wollen. Zu hohe Anforderungen und Erwartungen zu haben. Flache, nichtssagende Charakter zu erschaffen. Humorlos sein. <BR /><BR /><Fett>Schmunzelst Du wenn Du schreibst?<BR /></Fett>Pepe: Ich fühle mit meinen Protagonisten mit, d.h. wenn ich an einer lustigen Szene schreibe, kichere und schmunzle ich. In TRUST HIM habe ich bei einer Szene beim Schreiben Tränen gelacht, weil ich sie mir so bildhaft vorgestellt habe. <BR /><Fett><BR />Welche Ziele hat Sara Pepe und wie lassen sich diese mit denen von Nina Pernstich vereinbaren?<BR /></Fett>Pepe: Ich habe 100 Ideen im Kopf und schreibe gerade an meinem sechsten Buch. Ein Ende ist in Sicht und die nächste Geschichte nur einige tausend Wörter entfernt. Manchmal ist es schwierig einen Vollzeitjob mit dem Schreiben zu verbinden, aber ich versuche auf die richtige Work-Life-Balance zu achten.<BR /><Fett><BR />Was machst Du, wenn Du nicht gerade schreibst?<BR /></Fett>Pepe: Ich lese. Ich bin viel mit Freunden unterwegs, reise und erfreue mich an der Natur.<BR /><Fett><BR />Worauf dürfen wir uns als nächstes freuen?<BR /></Fett>Pepe: Im Frühjahr 2021 erscheint voraussichtlich mein neues Buch. Die Vorbereitungen laufen bereits. Es ist ein Frauenroman, denn ich geschrieben habe, um mich aus meiner Komfortzone Jugendbuch zu locken. Außerdem würde ich gerne ein weiteres Buch veröffentlichen, aber das Datum ist noch ungewiss.<BR /><BR />„TRUST“-Buchreihe, von Sara Pepe<BR />Infos auf Instagram unter <BR />sara_pepe_autor <BR />oder auf ihrer Webseite <BR />www.sara-pepe.com<BR /><BR />Sara Pepes Bücher sind bei Athesia Buch oder unter www.athesiabuch.it erhältlich.<BR />