Schicken Sie Kürzesttexte von maximal 400 Anschlägen inklusive Leerzeichen oder Kürzestgedichte (ca. 5 kurze Zeilen) per E-Mail an Sprachstelle des Südtiroler Kulturinstituts (sprache@kulturinstitut.org). Die Texte können auch nur aus einem längeren Satz bestehen.<BR />Wichtig: Nennen Sie Ihren Vornamen, Nachnamen und Wohnort. Mitmachen können Erwachsene, Jugendliche oder auch Kinder. Kinder werden gebeten, zusätzlich zu ihrem Namen und Wohnort auch ihr Alter anzugeben. Die schönsten Beiträge erscheinen hier auf STOL.<h3> Worüber ich mich trotzdem freue</h3>Nachmittags in meinem Garten: kein Motorenlärm, kein Baustellenlärm, kein Flugzeug, nur Sonne und blühende Obstbäume – ein Garten Eden, es fehlt nur der Adam.<BR /><b>Christine Gamper, Algund</b><BR /><BR />So unbeweglich<BR />Im Wassereimer schimmert<BR />Blau die Eidechse<BR /><b>Hanna Battisti, Girlan</b><BR /><BR />Wenn ich doch einmal wieder das Fenster zur Welt öffne, anschließend den Kopf hinausrecke, und die paar Schritte bis zur Trafik gehe – ja, dann müssen sich meine Sinne vor lauter Aufregung erst einmal neu justieren: Fühlen, Sehen, Riechen, Schmecken und Hören – ich genieße nun, das vorher Unscheinbare und Übersehene in vollen Zügen wahrzunehmen! Dann lache ich laut und die Stille singt.<BR /><b>Julian Hackhofer, Toblach</b><BR /><BR />ich habe sie mir nicht ausgesucht<BR />aber ich liebe diese zeit dort wo ich lebe<BR />nicht das virus, nicht die krankheits- und todesfälle<BR />die arbeitsverbote und die verzweiflung vieler menschen<BR /><BR />aber unbegrenzt bücher lesen dürfen und dazu weinen <BR />eine sendung hören nochmal wieder und wieder <BR />abwechselnd kochen und nicht kritisieren<BR />streiten lernen weil es nicht anders geht<BR /><b>Veronika Hofer, Kastelruth</b><BR /><BR />Eigentlich wirkt sie unscheinbar. Aber sie ist meine Favoritin, Heldin der Unbekümmertheit. Meine Tage werden erst vollständig, wenn ich ihren Gesang höre. In Zedernzweigen und am Hausfirst schmettert sie ihre Triller gekonnt in die Frühlingsluft. Phantasievoll ändert sie ihre Strophen, interpunktiert mit hörbaren Fragezeichen. Unermüdlich setzt sie ihre melodischen Schleifen fort. Die Unerschütterlichkeit der Natur, den Kreis des Lebens fortzusetzen, ihre Melodie weist in die Zukunft, sie lehrt mich hoffen. <BR /><b>Vera Zwerger, Truden</b><BR /><BR />HOFFNUNG<BR /><BR />AUF DEN PUNKT GEBRACHT<BR />WAR BIS IN UNSERE ZEIT<BR />FÜR DIE EVOLUTION DES MENSCHEN<BR />DIE TREIBENDE KRAFT<BR />DER WILLE ZUR MACHT<BR /><BR />NACH LANGEM SCHLAF<BR />IM WECHSEL DER ZEITEN<BR />ERBLÜHT IN FESTLICHER STILLE<BR />DIE ALTE NEUE SCHÖNE KRAFT<BR />DER GUTE WILLE.<BR /><b>Siegfried Perotti, Südtiroler in Miesbach/Oberbayern</b><BR /><BR />In dieser seltsamen Zeit ist eine wohltuende Stille spürbar.<BR />Und doch, wenn man genau wahrnimmt, bemerkt man wunderbare Dinge:<BR />Wind, der Grashalme bewegt. <BR />Außergewöhnliche Blüten und Blumen wachsen vor unseren Augen.<BR />Sonnenstrahlen wärmen unser Gesicht.<BR />Ein Huhn gackert leise auf dem Spaziergang durch die Wiese.<BR />Helles Kinderlachen berührt unser Herz.<BR />… und wir wissen: Alles wird gut!<BR /><b>Barbara Varesco, Klobenstein</b><BR /><BR />Nie klang Musik so schön<BR />Nie taten gute Worte so wohl<BR />Nie waren sich Menschen so nah<BR /><BR />Im gemeinsamen Alleinsein <BR />In der gemeinsamen Hoffnung<BR />Auf ein ganz normales Leben<BR />Das so selbstverständlich war....<BR /><b>Walburg Penn Seis am Schlern</b><BR /><BR />menschenfasten<BR /><BR />in stadt und land ist alles dicht,<BR />die fastenzeit verlangt verzicht.<BR />allein das fasten fiel' nicht schwer,<BR />wenn doch corona nur nicht wär'.<BR /><BR />es hält uns fest in seinem bann,<BR />und jeder fastet, wo er kann.<BR />man bleibt zu haus, rührt fast nichts an,<BR />auch nicht den mensch' von nebenan.<BR /><BR />so leben wir nun die klausur,<BR />die niemand von uns will. denn nur<BR />mit menschenfasten bleib'n wir g'sund.<BR />und nach dem fasten geht's dann rund.<BR /><b>Markus Silbernagl, Seis</b><BR /><BR />Stille<BR /><BR />tägliches geplätscher<BR />ausschweifendes gedränge<BR />grüße auf der straße<BR />versinken<BR />im engen kreis<BR />ein stein<BR />tiefes wasser<BR />zugang <BR />der seelen<BR />im raum der stille<BR />erklingt<BR />das echo<BR />aller<BR /><b>Martin Streitberger, Bozen</b><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />