Dörte Hansen interessiert sich für das Meer, Stephen King für<BR />Märchen und Elfriede Jelinek für ihr eigenes Leben: Für Freundinnen und Freunde der guten Lektüre gibt es in den kommenden Wochen wieder viel Nachschub. <BR /><BR />Zu den Highlights des Literatur-Herbstes gehört <b>Elfriede Jelineks</b> als „Lebensbilanz“ angekündigtes neues Werk, das Mitte November erscheint. Ausgangspunkt der Geschichte sei ein privater Finanzfall, schreibt der Rowohlt Verlag: „Ein Steuerverfahren, das selbst intimste E-Mails auswertet, wird für Elfriede Jelinek zum Anlass, auf ihre 'Lebenslaufbahn' zurückzublicken. Erstmals erzählt sie literarisch die Geschichte des jüdischen Teils ihrer Familie.“ Schuld, im finanziellen wie politischen Sinn, soll in „Angabe der Person“ der österreichischen Literaturnobelpreisträgerin ein grundlegendes Motiv sein.<BR /><BR />Mit Spannung wird auch das Buch des Literaturnobelpreisträgers <b>Abdulrazak Gurnah</b> erwartet. Als dieser vergangenes Jahr die Auszeichnung erhielt, war keines der 5 auf Deutsch übersetzten Bücher lieferbar. Am 14. September erscheint „Nachleben“ bei Penguin – und damit der jüngste Roman des Tansaniers erstmals auf Deutsch. Er erzählt von Ilyas, der im Alter von 11 Jahren sein armes Zuhause an der ostafrikanischen Küste verlässt und von einem Soldaten der deutschen Kolonialtruppen zwangsrekrutiert wird.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="800867_image" /></div> <BR />In ein fantastisches Märchenreich entführt der neue Roman des US-Amerikaners <b>Stephen King</b> (Erscheinungstermin 14. September). Ein Siebzehnjähriger gerät in „Fairy Tale“ auf abenteuerliche Weise in eine fremde Welt, in der „mächtige Kreaturen ihr Unwesen“ treiben, wie der Heyne Verlag schreibt. King selbst sagte dazu laut Verlag: „Ich wollte über eine andere Welt schreiben, eine Märchenwelt, und ich wollte die Seiten mit Abenteuern (und ein wenig Romanze) füllen.“<BR /><BR />Ende September bringt die deutsche Bestsellerautorin <b>Dörte Hansen</b> ihren lang erwarteten dritten Roman heraus. Die Vorgänger „Altes Land“ und „Mittagsstunde“ feierten große Erfolge. „Zur See“ erzählt von der Familie Sander, die auf einer kleinen Nordseeinsel lebt. Auf unterschiedliche Weisen sind die Familienmitglieder mit der Seefahrt und dem Meer verbunden. Das Urteil des Penguin Verlags: „Klug und mit großer Wärme erzählt Dörte Hansen vom Wandel einer Inselwelt, von alten Gesetzen, die ihre Gültigkeit verlieren, und von Aufbruch und Befreiung.“<h3> Gleich 2 Romane</h3>Für Überraschung sorgte eine Ankündigung zu Pulitzer-Preisträger <b>Cormac McCarthy</b>. Der 89 Jahre alte US-Amerikaner bringt im Oktober und November gleich zwei neue Romane bei Rowohlt heraus – und damit seine ersten Werke seit 2006. „Stella Maris“ und „Der Passagier“ erzählen die Geschichten der Geschwister Alicia und Bobby. Alicia lässt sich mit der Diagnose paranoide Schizophrenie in eine Psychiatrie einweisen und denkt dort über Wahnsinn, Physik, Philosophie und andere große Themen nach. Bobby, der als Bergungstaucher arbeitet, stößt auf ein versunkenes Schiff mit mehreren Leichen und wird daraufhin in etwas Größeres verwickelt.<BR /><BR />In Deutschland veröffentlichen mehrere Autorinnen und Autoren, die eigentlich immer auf den Bestsellerlisten landen, neue Bücher. C<b>harlotte Link</b> präsentiert den neuen Band ihrer Kate-Linville-Reihe (Blanvalet), <b>Ferdinand von Schirach</b> schreibt im Erzählband „Nachmittage“ laut Luchterhand Verlag „kurze Geschichten über die Dinge, die unser Leben verändern, über Zufälle, falsche Entscheidungen und die Flüchtigkeit des Glücks.“ Und <b>Sebastian Fitzek</b> erzählt in seinem Psychothriller „Mimik“ von einer Mimik-Expertin, „die sich in größter Not selbst nicht mehr trauen kann“ (Droemer).<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="800870_image" /></div> Auch deutsche Prominente, die eher für andere Gewerke bekannt sind, haben sich an Bücher gemacht. Der Kult-Regisseur <b>Werner Herzog</b> schreibt in „Jeder für sich und Gott gegen alle“ Lebenserinnerungen auf. Biografisch inspiriert ist auch der Roman des Schauspielers <b>Michael Brandner</b> („Hubert ohne Staller“), der in „Kerl aus Koks“ dem Ullstein Verlag zufolge „vom Mut zum Möglichen und vom Zulassen des Glücks im Nachkriegsdeutschland erzählt“. Und die Beschreibung des Romans „Falschgeld“ von Schauspieler <b>Matthias Matschke</b> lässt ebenfalls die Vermutung zu, dass sein eigenes Leben als Inspiration diente. So erzählt er Hoffmann und Campe zufolge von einer Kindheit und Jugend in der westdeutschen Provinz der 1980er-Jahre.