Alfred Brendel, einer der wichtigsten Pianisten des 20. Jahrhunderts, nimmt an einem fünf Tage andauernden öffentlichen Workshop mitabschließendem Konzert teil, der am 1. September begonnen hat.Im Verlauf der Begegnung wird Brendel die drei Preisträger des letzten Jahres, Michail Lifits, Alexander Lebedev und Gesualdo Coggi, in seinen Ansatz der durchgeistigten Interpretation und in die Versenkung in Werk und Denken bei der Annäherung an einen Komponisten einführen.Das Programm des Workshops beinhaltet Haydn, Busoni, zu dem Brendel Schriften verfasst hat, Beethoven, Liszt und Schubert, dessen vollständige Neubewertung Brendel ein lebenslanges Anliegen war. Diese vertiefende Beschäftigung mit der Frage der Interpretation findet ihren Abschluss in einem Konzert der drei jungen Pianisten, die gemeinsam mit Brendel die Werke auswählen, die am 5. September aufgeführt werden.Für den Workshop vorgesehen sind die Sonate D 958 von Franz Schubert und die Sonate in hmoll von Liszt (Gesualdo Coggi), die Sonate Hob. XVI:46 A-Dur von Haydn, die Sonate op. 31/2 von Beethoven und Meine Seele bangt und hofft zu Dir von Busoni (Alexander Lebedev) sowie die Sonaten op.27/2 und op. 111 von Beethoven (Michail Lifits). 1. September bis 5. September 2010:C. Monteverdi Konservatorium; Workshop Alfred Brendel mit Michail Lifits, Alexey Lebedev, Gesualdo Coggi,1.09 workshop PART I – 16.00 – 19.00 Uhr2.09 workshop PART II – 10.00 – 13.00 Uhr3.09 workshop PART III – 10.00 -13.00 Uhr4.09 workshop PART IV – 16.00 – 19.00 Uhr5.09 workshop PART V – 10.00 – 13.00 UhrAbschlusskonzert: 5.9.2010, 20.30 UhrAlfred BrendelAlfred Brendel gilt als eine der größten Musikerpersönlichkeiten der letzten 50 Jahre. Er studierte Klavier, Komposition und Orchesterdirektion in Zagreb und Graz und bildete sich bei Edwin Fischer, Paul Baumgartner und Edward Steuermann weiter. Seine internationale Karriere begann mit dem Gewinn eines Preises beim Busoni Wettbewerb im Jahr 1949. Seither ist er in den bekanntesten Musikzentren und bei den berühmtesten Festivals der Welt aufgetreten. Er nahm als erster die gesamten Klavierwerke Beethovens auf und förderte in besonderer Weise die Aufnahme der Sonaten von Schubert und des Klavierkonzertes von Schönberg in die Konzertprogramme. Neben der Musik gilt sein besonderes Interesse auch der Literatur. Er veröffentlichte zwei Bücher, ist jedoch vor allem Urheber einer überaus zahl- und erfolgreichen Diskographie und steht heute in einem exklusiven Vertragsverhältnis mit Philips Classics. Ihm wurden „lauree ad honorem“ von verschiedenen Universitäten und zahlreiche Preise für seine künstlerischen Beiträge in der Welt der Musik verliehen. Seit 1998 ist er Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker, eine seltene Ehre, die vor ihm nur Emil von Sauer und WilhelmBackhaus zuteil wurde. 2009 kündigte Brendel seinen Rückzug aus dem Konzertleben an.