Es war die insgesamt 27. Ausgabe des Südtirol Jazzfestival, die am Sonntag mit mehreren Konzerten auf Schutzhütten und Berggasthöfen ausklang. Nach der verregneten und entsprechend schwächer besuchten Ausgabe 2008 ist die diesjährige Bilanz rekordverdächtig: „15.000 Besucher sind tatsächlich mehr als wir uns erwartet hatten – die Stimmung war hervorragend und wir konnten auch feststellen, dass immer mehr Menschen aus Südtirol und von außerhalb ganz gezielt zu den Konzerten kommen“, resümierten Widmann und sein Team vom Verein Jazz Music Promotion in einer ersten Nachbesprechung. Das Erfolgsrezept? „Zum einen haben wir seit Jahren konsequent am Aufbau dieses umfangreichen Projektes gearbeitet, und diese Aufbauarbeit trägt allmählich Früchte. Zum anderen haben wir auch versucht, jedes Jahr besser zu werden, aus Fehlern zu lernen“, so Widmann. 2009 war erstmals der Termin an den Monatwechsel Juni/Juli zurückverlegt, was mehr Wettersicherheit bot, das Mitwirken amerikanischer Künstler begünstigte und es zudem besser möglich machte, Touristen anzusprechen. Ein großes Augenmerk lag auch auf der Übersichtlichkeit des Programms. 80 Aufführungen in zehn Tagen – darunter 60 Konzerte und über 20 Music-Spots in Banken: „Wir haben das Programm so gegliedert, dass die Hauptabendkonzerte ganz klar im Fokus standen und kaum in Konkurrenz zu anderen Konzerten unseres Festivals treten konnten“, so Widmann. Dazu auch der bunte Mix aus musikalischen Angeboten vieler Stilrichtungen mit Musikern aus aller Welt.Die Künstler stammten aus 17 Staaten: USA, Haiti, Brasilien, Argentinien, La Réunion, Niger, Russland, Japan, Finnland, Norwegen, Holland, Spanien, Frankreich, Schweiz, Österreich, Deutschland und Italien. Darunter waren etliche Stars, die weltweit zu den Besten ihres Genres zählen.Wie in den vergangenen Jahren versuchten Widmann und sein Team auch heuer, möglichst viele Elemente einzubauen, die für Südtirol typisch sind und somit auch einem ausländischen Publikum Einblicke bieten, die über die reine Musik hinaus gehen: Zahlreiche Konzerte fanden in den Bergen statt – am höchstgelegen war jenes auf der Comici-Hütte in Gröden (2.200 Meter) – an Schwimmbädern, in Weinhöfen, auf Dorf- und Stadtplätzen, in Gastbetrieben von der Konditorei bis zum Hotel, in Betriebsgebäuden, beim Museion – und natürlich in schönen Konzertsälen. „Es war einfach faszinierend, wie alle Beteiligten gut zusammengespielt haben: Die Städte, die Wirtschaftstreibenden und Sponsoren, die Gastwirte, die heimische Szene und die Musiker. Es war ein wunderschönes Festival!“, so Widmann.