Den Beginn macht Re:animation, eine neue Arbeit der vor allem als Saxophonistin bekannten Südtirolerin Helga Plankensteiner, die zunehmend auch als Komponistin in Erscheinung tritt. Re:animation ist eine Annäherung an einen Kompositionsprozess durch Wiederbelebung von amorphem Material, Überwindung von Verengung, Störung und Stillstand. Es spielt das Ensemble Windkraft gemeinsam mit den Virtuosi Italiani.Auf diese spannende Uraufführung folgt mit den Folk Songs aus dem Jahr 1964 von Luciano Berio ein regelrechter Klassiker der italienischen Avantgarde der Nachkriegszeit. Solistin ist die junge Brunecker Sopranistin Julia Aichner, die das Bozner Publikum zuletzt in der Hauptrolle von „Eine Nacht in Venedig“ begeisterte und nun ihr vielseitiges Können ebenso an einem modernen Repertoire unter Beweis stellt.Der Abend schließt mit Alfred Schnittkes drittem Violinkonzert aus dem Jahre 1978. Schnittke, der nicht zuletzt auch als Komponist großer Filmmusiken bekannt ist, gilt als einer der letzten großen Vertreter des Neoklassizismus. Der große Geiger Gidon Kremer, mit dem Schnittke eng verbunden war, sagte über dessen Werk „Es geht nicht nur um schöne Töne. Es geht um eine Auseinandersetzung, die uns ergreifen soll, die uns erweitern soll, die uns zu Gedanken bringen kann, dass wir den Konzertsaal anders verlassen, als wir in ihn hineinkommen.“ Solist in Bozen ist der bemerkenswerte in Moskau geborene italienische Violinist Pavel Berman. Samstag, 29.11., 18 Uhr, MUSEION BolzanoWindkraft – Kapelle für Neue MusikI Virtuosi Italiani Julia Aichner: Sopran Black is the colour (USA) – I wonder as I wander (USA) – Loosin yelav (Armenia) – Rossignolet du bois (France) – A la femminisca (Sicilia) – La donna ideale (Italia) – Ballo (Italia) – Motettu de tristura (Sardegna) – Malurous qu’o uno fenno (Auvergne) – Lo fiolaire (Auvergne) – Azerbajian love song (Aserbaidschan)Alfred Schnittke (1934 – 1998): Violinkonzert Nr.3 (1978) Moderato – Agitato – Andante