Was passiert, wenn eine Prinzessin aus Sehnsucht 60 Jahre lang über seinen Tod hinaus Briefe an ihren Mann schreibt, hinaus aufs Meer schaut und die Vergangenheit als Ort einer verhinderten Liebe betrachtet...<BR /><BR /><b>Carlotas Zimmer</b> ist eine Multimedia-Oper des mexikanischen Komponisten <b>Arturo Fuentes.</b> Sie basiert auf der Geschichte der unglücklichen Prinzessin Charlotte von Belgien, die nach dem Tod ihres Mannes, Kaiser Maximilian I. von Mexiko, immer mehr dem Wahnsinn verfiel. Fuentes hatte sich das Textgerüst zur Oper aus einem 850 Seiten Roman von Fernando del Paso destilliert. <BR /><BR />Sechzig Jahre lang schrieb sie ihm leidenschaftliche Briefe, in denen sie auf seine baldige Heimkehr hofft. Der von Napoleon III. als Schattenkönig eingesetzte Monarch wurde 1867 erschossen. Seine Exekution wurde von Édouard Manet in einem berühmten Gemälde festgehalten. <BR /><BR />Carlota, die seit jenem Tag ihre Gemächer auf Schloss Miramare bei Triest nie mehr verlassen hat, sieht in Fuentes' Oper hinaus aufs Meer und betrachtet die Vergangenheit als Ort einer verhinderten Liebe. Carlota starb 1927 im hohen Alter von 86 Jahren, just im Jahr von Charles Lindberghs erster Alleinüberquerung des Atlantiks. So schreibt sie in einem der letzten Briefe an den Ehemann von ihrer Hoffnung, ihn dank der neuen, schnellen Reisemöglichkeit mit dem Flugzeug bald wiederzusehen. Das Brummen von Flugzeugmotoren wird zum Ausgangspunkt der Komposition, in der die verschiedenen Geisteszustände von Carlota mit speziellen Gesangstechniken und „elektronischen Schatten“ zum Ausdruck gebracht werden.<BR /><BR /><BR /><b>Der Komponist</b><BR /><BR />Der 1975 in Mexiko geborene Komponist Arturo Fuentes kam über London, Mailand, Paris und Wien nach Hall in Tirol, wo er heute lebt. Sein Katalog umfasst bereits 100 Werke, die Hälfte davon mit Elektronik.<BR /><BR /><b>Vita</b><BR /><BR /><BR /><b>Matthias Losek</b> wurde 1969 in St. Pölten/ Niederösterreich geboren. Bereits in der Unterstufe schnupperte erstmals Bühnenluft als Regisseure und Darsteller selbstverfasster Stücke. Er besuchte das ORG St. Pölten mit Schwerpunkt Musik, gewähltes Instrument Klavier, welches er bereits mit 8 Jahren begann zu erlernen. Nach der Matura begann er mit dem Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Wien. Parallel dazu startet er Mitte der 1990er Jahre seine Laufbahn<BR />im Opernbetrieb. Zunächst als Regieassistent und Produktionsleiter bei diverseren Bühnen und freien Gruppen in Niederösterreich, Salzburg und Wien (hier etwa im legendären Wiener Operntheater des späteren langjährigen Intendanten des Klangforum Wien Sven Hartberger).<BR /><BR />Nach eigenen Regiearbeiten in den Jahren 1997 bis 1999 sowie den Abschluss seines Studiums (die Diplomarbeit schrieb der bekennende TV-Serien Fan über österreichische Fernsehserien) engagierte ihn der damalige Intendant der Bregenzer Festspiele nach Bregenz. Dort baute er die zeitgenössische Schiene der Festspiele Kunst aus der Zeit, welche bis zu seinem Abgang 2007 höchst erfolgreich lief.<BR /><BR />Matthias war in Bregenz in dieser Funktion sowie in seiner Verantwortung als Chefdisponent, künstlerischer Administrator für Orchesterkonzerte und Schauspiel sowie Referent für die Jugendarbeit Teil der inneren Führungsmannschaft der Bregenzer Festspiele. Mit dem Wechsel von<BR />Sir David Pountney an die Spitze der Festspiele 2002 wurde Matthias auch dessen Persönlicher Referent.<BR /><BR />2007 wechselte es als Persönlicher Berater in das Büro des damaligen Wiener Kulturstadtrates, Dr. Andreas Mailath-Pokorny. In seinem Verantwortungsbereich lagen alle von der Stadt Wien subventionierten Betriebe und Organisationen im Bereich Oper, Theater und Tanz (darunter das Theater an der Wien, das Tanzquartier Wien, Volkstheater und Theater in der Josefstadt, sowie die Wiener Symphoniker).<BR />2010 entschied er gegen eine Vielzahl von Bewerbern die Neubesetzung der Position des Künstlerischen Leiters des Festivals Wien Modern für sich. 1988 von Claudio Abbado gegründet zählt Wien Modern bis heute zu den wichtigsten und renommiertesten Festivals für Musik der Gegenwart. Bis 2015 hatte er diese Funktion inne und arbeitete in dieser Zeit mit einigen der wichtigsten Komponisten unserer Zeit: Georg Friedrich Haas, Olga Neuwirth, Beat Furrer, Peter Eötvös, Rebecca<BR />Saunders, Wolfgang Mitterer, Patrick Dusapin, Friedrich Cerha und Johannes Maria Staud. Neben dem RSO Wien und dem Klangforum Wien arbeitet er in diesen Jahren etwa mit dem Arditi Quartett,<BR />dem Ensemble Modern, dem Ensemble Intercontemporain, dem SWR Orchester, der London Sinfonietta sowie den Wiener Philharmonikern.<BR /><BR />In seiner Intendanz wurde etwa die SitCom Opera von Bernhard Gander realisiert sowie der Tanzabend für Fortgeschrittene, für den er von der Zeitschrift Kurier Freizeit mit der Rose für die künstlerische Leistung ausgezeichnete wurde.<BR /><BR />2015 wurde er von der Stiftung Haydn von Bozen/ Trient beauftragt eine Schiene für zeitgenössisches Musiktheater zu konzipiere, welcher er ab der Saison 2015/16 auch als Künstlerische Leiter vorsteht.<BR />In den vier Jahren bisher wurden unter anderem Opern von George Benjamin, Johannes Maria Staud, Luca Francsesconi, Klassiker wie Lulu, La Wally oder Figaros Hochzeit sowie zahlreiche Uraufführungen und italienische Erstaufführung gezeigt. Mit dem Projekt Fringe installierte er se2018 auch eine Schiene noch weniger bekannte Name.<BR /><BR />Matthias Losek unterrichtete mehrere Semester an MUK Wiener Privatuniversität, er war Mitglied diverser Gremien und Jurys (Wiener Theaterjury, Musikpreis der Stadt Wien, Ernst Krenek Preis), im<BR />September 2015 hielte er auf Einladung von Georg Friedrich Hass eine Lecture für dessen Studenten an der Columbia Universität New York.<BR /><BR />Neben der Oper liebt Matthias Literatur und Film, zudem ist der passionierte Gärtner leidenschaftlicher Tennisspieler. Matthias Losek ist verheiratet und Diener einer Katze.<BR />