Von den Trois Romances Opus 11 werden die Nummern 2 und besonders 3 mehrmals im Briefwechsel von Clara Wieck und Robert Schumann zwischen April und Juli 1839 erörtert. Die zweite Romanze ist bereits früher belegt. Ein Albumblatt mit ihrem Incipit enthält das Datum „Dresden Nov. 1838“ (Deutsche Staatsbibliothek Berlin – Musikabteilung). Das erste Stück entstand hingegen erst nach Juli 1839. Die Erstausgabe der Trois Romances kam 1840 bei Mechetti in Wien heraus (Platten-Nr.<BR />3391). Die Romanze Nr. 2 war bereits im September 1839 als Beilage zur Neuen Zeitschrift für Musik erschienen.<BR /><BR /><BR /><b>Clara Wiek</b><BR /><BR /><BR />Clara Wieck lernte Robert Schumann im Jahr 1828 kennen, im Alter von etwa achteinhalb Jahren. Ab Oktober 1830 wohnte Schumann als Zwanzigjähriger ein Jahr lang bei den Wiecks, als er sich von Claras Vater unterrichten ließ. Mit dem Mädchen ging er sehr nett um: So erzählte er ihr und ihren beiden Brüdern selbst erfundene Märchen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="637898_image" /></div> <BR /><BR />Als Clara Wieck 16 Jahre alt war, kamen sie einander näher; von dem ersten Kuss im November 1835 schwärmte Robert Schumann noch in späteren Briefen. Sie war seine „Zilia“, seine „Chiara“, wie er sie zärtlich nannte. Einem Stück aus seinem damals komponierten Klavierzyklus Carnaval op. 9 gab er den Titel Chiarina. Clara Josephine Wieck heiratete Robert Schumann 1840.<BR /><BR /><BR /><b>Zusammenarbeit mit Robert Schumann</b><BR /><BR />Ab den Romanzen für Klavier op. 11, die in der Verlobungszeit im regen Gedankenaustausch mit Robert Schumann entstanden, änderte sich die Zielrichtung des Komponierens von Clara. Zwar waren manche Klavierwerke weiterhin für den eigenen Vortrag vorgesehen, folgten aber jetzt einer von Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy beeinflussten Ästhetik. Die Virtuosität wurde Nebensache, dagegen dominierte eine ausdrucksstarke, romantisch geprägte, vielstimmige Setzweise.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="637901_image" /></div> <BR />Robert Schumann sah Clara bereits in der Verlobungszeit und auch nach der Eheschließung als gleichberechtigte Komponistin an. Am 18. Juni 1839 schrieb er im Hinblick auf die erhoffte Ehegemeinschaft an sie: <i>„Wir geben dann auch Manches unter unseren beiden Namen heraus, die Nachwelt soll uns ganz wie ein Herz und eine Seele betrachten und nicht erfahren, was von dir, was von mir ist.“</i><BR /><BR />Am 10. Juli 1839 nahm er Bezug auf die Romanze g-Moll aus dem 1840 veröffentlichten op. 11: <i>„An Deiner Romanze hab’ ich nun abermals von Neuem gehört, dass wir Mann und Frau werden müssen. Du vervollständigst mich als Componisten, wie ich Dich. Jeder Deiner Gedanken kommt aus meiner Seele, wie ich ja meine ganze Musik Dir zu verdanken habe.“</i><BR /><BR />Im vom Ehepaar ab dem Hochzeitstag geführten Ehetagebuch konkretisierte Robert Schumann seine ideale Vorstellung einer von gegenseitiger Achtung getragenen Lebens- und Schaffensgemeinschaft:<BR /><i>„Eine Zierde unsres Tagebüchelchens soll wie gesagt die Kritik unserer künstlerischen Leistungen werden; z. B. kömmt genau hinein, was Du vorzüglich studirt, was Du componirt, was Du Neues kennen gelernt hast und was Du davon denkst; dasselbe findet bei mir Statt.“</i><BR /><BR /><BR /><b>Clara Schumann</b><BR /><BR />Clara Schumanns facettenreiche Persönlichkeit und ihr ereignisreiches, wechselvolles Leben dürften zu der heutigen, oft widersprüchlichen Darstellung der Künstlerin in der Literatur beigetragen haben. Für eine Frau des 19. Jahrhunderts machte sie in außergewöhnlicher Weise Karriere, wurde eine gefeierte Pianistin, außerdem Komponistin, Pädagogin, Konzertunternehmerin und Herausgeberin musikalischer Werke. <BR /><BR />Mit anderen Berühmtheiten ihrer Zeit verbanden sie Freundschaften. Und gleichzeitig war sie auch die Ehefrau des Komponisten Robert Schumann, eine Hausfrau und achtfache Mutter. Je nachdem, welcher Teil dieser Biographie in den Vordergrund gerückt wird, entstehen unterschiedliche, bisweilen scheinbar unvereinbare Bilder von Clara Schumann: Auf der einen Seite wird sie als starke und liebevolle Frau an der Seite ihres berühmten, aber labilen Ehemannes gesehen, die ihn stützte, die Haushaltskasse durch unermüdliches Konzertieren aufbesserte und nach seinem tragischen Tod sein Andenken hochhielt und die gemeinsamen Kinder versorgte. Auf der anderen Seite gibt es das Bild der emanzipierten und berechnenden Karrierefrau, die für ihren Ruhm ihre Aufgaben als Mutter vernachlässigte, andere Menschen um sich herum instrumentalisierte und damit gegen die gesellschaftlichen konventionen der Zeit verstieß.<BR /><BR /><b>Vita</b><BR /><BR /><b>Evelyn Kerschbaumer</b> hat ihr Pianodiplom mit höchster Punktezahl am Konervatorium C. Monteverdi in Bozen erlangt. Derzeit macht sie den Master bei Professor Cristiano Burato in Bozen.<BR /><BR />Sie hat verschiede Masterclasses besucht so etwa:<BR /><BR />„London-Bozen“ Piano Week in 2019, bei Sergio De Simone, Peter Tuite, Stefano Bozolo, Deniz Gelenbe, Alessandra Giorgia Brustia, Luigi Mariani und Martino Tirimo. <BR /><BR />„Accademia musicale Clivis“ in Rom 2019, bei Stefano Scarcella und Cristiano Burato;<BR /><BR />Masterclass per musica da Camera bei Marje Lohuaro, in Bozen 2019<BR />“Accademia Musicale Sherazade“ in Nocera Umbra, bei Cristiano Burato 2020<BR /><BR />Sie hat auch bei verschiedenen Musikwettbewerben mitgemacht und den 3. Preis erhalten beim internationalen Wettbewerb für junge Musiker „Antonio Salieri“.<BR /><BR />