„Ich bin normalerweise kein Fan von Liedübersetzungen, doch in diesem Falle musste es sein“, sagt Katrin Ellecosta, die Marketenderin der Schützenkompanie La Pli de Mareo: Das Andreas-Hofer-Lied „Zu Mantua in Banden“ gibt es nun auch in einer ladinischen Version. <BR /><BR />Ellecosta und der vor Kurzem abgetretene Ladinermajor Emanuel Delmonego hatten es sich vor einiger Zeit zur Aufgabe gemacht, die ladinische Identität innerhalb des Südtiroler Schützenbundes zu stärken. „Fakt ist, dass die ladinische Sprache die älteste Sprache in Südtirol ist, und daher ist es angebracht, offizielle Lieder oder Texte auch in ladinischer Sprache zu veröffentlichen“, sagt die Marketenderin der Schützenkompanie La Pli de Mareo.<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-58284143_quote" /><BR /><BR /><BR />„Ein Lied in eine andere Sprache zu übertragen ist jedoch nicht nur eine Übersetzungsarbeit: Man muss die Geschichte im Hintergrund und auch jene des Autors kennen und sich in sie hineinversetzen“, sagt Ellecosta. Der „Übersetzer“ müsse beide Sprachen sehr gut beherrschen.<BR /><BR />„Ich bin kein Fan von Übersetzungen von Liedern, weil man einem Lied in der Übersetzung immer die Originalität nimmt“, sagt Ellecosta: „Wenn ich ein Lied auf Ladinisch schreibe, kann ich die Gefühle sprechen lassen. Wenn ich es aber ins Deutsche übersetzen, ist es nicht leicht, wirklich passende Wörter zu finden für die ladinischen Ausdrücke. Nur in der Muttersprache kann man Gefühle wirklich zum Ausdruck bringen.“ <BR /><BR /> Beim Andreas-Hofer-Lied aber musste es sein. Für sie als Historikerin sei es nicht allzu schwer gewesen, sich in der Geschichte des Tiroler Helden zurechtzufinden, „doch die nötige Portion Gefühle einzubauen war dann doch ein anderes Niveau“, sagt Ellecosta. <BR /><BR />Nachdem sie den Text ins Ladinische übertragen hatte, suchte sie Hilfe bei dem Journalisten und Autor Iaco Rigo, dem Chefredakteur der Wochenzeitung „La Usc di Ladins“.<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-58284147_quote" /><BR /><BR /><BR />„Die Schwierigkeit bei einer solchen Sache ist es, den Rhythmus beizubehalten“, schildert Iaco Rigo. „Die Wörter haben selber einen Akzent und werden betont, und sie müssen mit dem Rhythmus zusammenpassen. Die beste Version bei der Übersetzung eines Liedes ist die, welche die Vokale aus der Urform einhält, und das geht im Ladinischen leicht, weil die Sprache viele Vokale hat“, schildert Rigo. Man müsse beide Sprache natürlich gut kennen, und es brauche ein bisschen poetisches Talent. <BR /><BR />Das Andreas-Hofer-Lied ist die Tiroler Landeshymne. Der Text wurde 1831 von dem Vogtländer Julius Mosen (1803 – 1867) verfasst, worin er die Hinrichtung von Andreas Hofer nach dem Tiroler Volksaufstand von 1809 gegen die französisch-bayerische Besetzung beschreibt. Die Melodie schrieb der aus Klosterneuburg (Niederösterreich) stammende Komponist Leopold Knebelsberger (1814 – 1869) 35 Jahre später. <BR /><BR />Zu Hofers Todestag am 20. Februar finden in ganz Tirol Gedenkveranstaltungen statt, am Sonntag um 10 Uhr auch in der Kirche in La Plie/Enneberg-Pfarre.