Die Weltreise der Locke des großartigen Komponisten und ihr Geheimnis... Ein Beitrag zum heutigen 250. Geburtstag des Musikgenies. <i><BR /><BR />von Ferruccio Delle Cave</i><BR /><BR /><b>Von Wien</b><BR /><BR />Es geschah auf dem Totenbett am <b>26. März 1827</b> in der Schwarzspanierstraße 15, heute im 15. Wiener Bezirk. Ludwig van Beethoven war gerade seinem schweren Leberleiden erlegen, als ihm vom jungen und aufstrebenden Frankfurter Komponisten <Fett>Ferdinand Hiller,</Fett> zusammen mit <Fett>Johann Nepomuk Hummel</Fett>, der letzte Gast, der Beethoven noch lebend gesehen hat, eine Locke als Andenken abgeschnitten wurde. <BR /><BR /><b>Nach Köln</b><BR /><BR />Der junge Hiller birgt das wertvolle Andenken in einem Medaillon, das eine fast 100-jährige Reise in alle Welt unternehmen wird. Ferdinand Hiller hält diese Reliqiue des großen Beethoven zeit seines Lebens hoch in Ehren und vererbt es seinen Nachkommen, die das gute Stück ebenfalls bewahren und schätzen. Ferdinand Hiller stirbt am 10. Mai 1885 in Köln. <BR /><BR /><b>Nach Dänemark</b><BR /><BR />Über den Sohn Ferdinand Hillers <b>Paul</b> kam die Locke auf Umwegen nach Dänemark und wurde einem Arzt übergeben, der <b>1943</b> im kleinen Fischerdorf Gilleleje an der Nordspitze Seelands die Flucht einiger hundert Juden, darunter die Nachfahren Hillers, vor den Nazis nach Schweden ermöglichte. <BR /><BR /><b>In die USA</b><BR /><BR />Der Stiefenkel des Arztes, <b>Marcel Hillaire,</b> zog nach <Fett>1945</Fett> in die USA und begann dort ein neues Leben. Der nunmehrige Besitzer des Medaillons ließ sich in Los Angeles nieder, wurde Schauspieler, der bis zu seinem Tode <Fett>1988</Fett> in zahlreichen Kinofilmen auftrat. Schließlich ließ er das Medaillon mit der Locke <Fett>1995</Fett> über ein Londoner Auktionshaus versteigern, und so gelangte die Locke an 2 Beethoven-Liebhaber in den USA, an einen erfolgreichen Unternehmer und einen Arzt. Sie ersteigern das Medaillon mit der Beethovenlocke. <BR /><BR /><b>Geheimnis um Beethovens Tod gelüftet?</b><BR /><BR />Die Medien bekommen davon Wind und der sensationelle Fund geht im Sommer 2000 durch alle Weltagenturen. Die komplizierten Untersuchungen an der Locke werden an verschiedenen Spezialinstituten in den USA vorgenommen und nehmen mehrere Jahre Zeit in Anspruch. Am Ende sind sich die Wissenschaftler einig: Es wurde ein erhöhter Bleigehalt in Beethovens Haar gefunden, was darauf hinweist, dass Ludwig van Beethoven an einer Bleivergiftung verstorben ist. <BR /><BR />Die Geschichte machte große Schlagzeilen, weil das Ergebnis Rückschlüsse auf die zahlreichen Krankheiten Beethovens zuließ und unter anderem auch die schleichende Ertaubung erklären könnte. Unter den interessierten Journalisten, die zur Pressekonferenz der untersuchenden Wissenschaftler eingeladen wurde, befand sich <b>Russell Martin</b> aus Colorado. Er beschließt die Geschichte von Beethovens Locke zu rekonstruieren bzw. die Bemühungen jener zu schildern, die sich auf 2 Kontinenten an die schwierige, fast unmögliche Aufgabe begeben, die bruchstückhaften Quellen und wenigen Zeitzeugen zu befragen. <BR /><BR /><BR />