So schräg und falsch das Intro „Also sprach Zarathustra” aus den Boxen geschallt war, so technisch versiert agierte das Trio. Immer wieder garnierten sie ihren Punkrock mit Ausflügen in andere Genres, zwischen Mitsing-Stücken (”Wie es geht”, „Deine Schuld”, „Schunder-Song”) fegten sie auch mal ungeniert durch einen rotz-frechen Kracher wie „Punkbabies”, sogar ausufernde Gitarrensoli wurden aufgeboten (Farin: „Ich fühle mich von Slash inspiriert”).Im Zugabenteil wurde unter anderem der „Schrei nach Liebe” abgefeiert.Farin Urlaub wechselte zwischendurch mit Rodrigo Gonzales (Farin: „der chilenische Phallus”) Gitarre und Bass, Drummer Bela B - im Ibiza-T-Shirt (Farin: „er ist die Oligarchentochter im Video”) - kam immer wieder an den Bühnenrand und wechselte sich mit Farin wie üblich mit den Lead-Vocals ab. Besonders gut funktionierten auch Songs mit dreistimmigem Gesang.Politische Kommentare und Anspielungen - inklusive „Zack, zack, zack” - waren ebenso zu erwarten und wurden mit Humor und Ironie geboten. Auch wenn gediegene Lichteffekte das Konzert umrahmten, waren Die Ärzte die Show allein. Nach Hause wollte da niemand. „Ganz schön groß hier. Nickelsstadt, das größte Dorf der Welt”, scherzte Farin in Anspielung auf die Menschenmasse vor der Blue Stage.dpaapa