Heute, am 6. Jänner um 17 Uhr, ist Andrea Götsch als Solistin beim Dreikönigskonzert der „Algunder“ im Meraner Kursaal zu hören. Im Gespräch verrät die junge Profimusikerin, wem sie auf ihrem Karriereweg besonders viel zu verdanken hat. <BR /><BR /><b>Beim Dreikönigskonzert der Algunder Musikkapelle am 6. Jänner 2014 hieß die Solistin schon einmal Andrea Götsch, damals galten Sie als eines der größten musikalischen Talente Südtirols. Können Sie sich noch daran erinnern?</b><BR />Andrea Götsch: Natürlich kann ich mich noch gut an diesen Auftritt erinnern. Es war mir eine große Ehre und Freude, das „Clarinet Concerto“ von Artie Shaw mit der Algunder Musikkapelle im Kursaal spielen zu dürfen. Wahnsinn, dass dieses Erlebnis schon 9 Jahre her ist.<BR /><BR /><b>Aus dem musikalischen Talent ist ein Mitglied der Wiener Philharmoniker geworden – also eine Profimusikerin auf allerhöchstem Niveau. Was hätte die Andrea von damals gesagt, wenn man ihr so eine Entwicklung vorausgesagt hätte?</b><BR />Götsch: Die Andrea von damals hätte wohl darüber gelacht und festgehalten, wie schwierig und unsicher es ist, als Musikerin überhaupt irgendeinen festen Job zu erhalten. Es steht außer Frage, dass sie schon damals extrem motiviert war, sich bestmöglich zu entwickeln und voller Zielstrebigkeit und Freude zu erkunden, wohin sie ihr Weg bringen könnte. Im Orchester der Wiener Philharmoniker zu landen, schien aber völlig absurd und unvorstellbar, ja maximal – mit etwas Mut – ein wunderschöner Traum. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="850577_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><b>Sie spielen mit den Wiener Philharmonikern fast täglich in der Wiener Staatsoper oder in anderen Konzertsälen, am Dreikönigstag sind Sie im Kursaal. Was bedeutet das für Sie?</b><BR />Götsch: Ich liebe es, im Wiener Musikverein oder auch in der Wiener Staatsoper zu spielen und weltweit große Konzertsäle zu entdecken – wie die „Suntory Hall“ in Tokio oder die „Carnegie Hall“ in New York. Der wunderschöne Kursaal in Meran hat aber eine ganz besondere Wirkung auf mich. Zahlreiche Jugenderinnerungen verbinden mich mit diesem Saal: die Dreikönigskonzerte mit der Algunder Musikkapelle, mein eigener Maturaball, verschiedenste Aufführungen zu Schulzeiten und vieles mehr. Sobald ich ihn betrete, überschwemmt mich ein Ansturm von intensiven Gefühlen verschiedenster Art. Nicht zuletzt sind es die Menschen im Saal – viele kennen mich ja schon sehr lange –, denen ich mich stets sehr verbunden fühle und die mich in meine Heimat zurückholen. Ich freue mich darauf, wieder in diese ganz eigene Stimmung einzutauchen.<BR /><BR /><b>Sie sind selten in Südtirol, und doch ist die Verbindung zu Ihren Algunder Kolleginnen und Kollegen nie abgebrochen. Warum ist die Verbindung so stark?</b><BR />Götsch: Leider kann ich nur selten die weite Reise nach Südtirol antreten, immer wieder taucht der Wunsch nach einem Hubschrauber oder Privatjet mit Landeerlaubnis in Meran auf (lacht), aber wenn ich dann einmal da bin, freue ich mich auch immer sehr, wieder mit der Algunder Musikkapelle zu musizieren. Ich bin unendlich dankbar, dass ich stets herzlich empfangen werde und mir nach wie vor das Gefühl gegeben wird, dazuzugehören. Dass diese Verbindung auch heute noch so stark ist, liegt sicherlich auch an der herzensguten Freundschaft zum Kapellmeister Christian Laimer: mein erster Klarinettenlehrer, Unterstützer und stetiger Wegbegleiter, ein ganz besonderer Mensch in meinem Leben. <BR /><BR />