Im Fernsehstudio leitete Abbado 70 Musiker, aufgeführt wurde Beethovens drittes Konzert für Klavier und Orchester. Pianist war Daniel Barenboim, der am kommenden Montag die Scala-Saison mit der Bizet-Oper „Carmen“ eröffnen wird.Abbado, Barenboim und der Starpianist Maurizio Pollini traten im Rahmen des Programms „Che tempo che fa“ auf, das am Donnerstagabend von RAI 3 gesendet wird und der Oper gewidmet wurde. „Es ist fantastisch, das Orchester nach so vielen Jahren wiederzufinden“, sagte Abbado, Leiter des Lucerne Festival Orchestra.Am 4. Juni 2010 plant der Stardirigent sein Comeback im Mailänder Opernhaus mit Mahlers zweiter Symphonie, die er bereits bei seinem Debüt an der Scala im Jahr 1963 dirigiert hatte. Anlass ist der 150. Geburtstag des österreichischen Komponisten.Am TV-Programm beteiligte sich auch Scala-Intendant Stephane Lissner. Er rief den italienischen Staat auf, die öffentlichen Finanzierungen für Opernhäuser nicht zu kürzen. „Die Oper hat einen historischen Wert, der Staat muss Opernhäuser weiterhin unterstützen, weil sie ein Erbgut sind. Die Scala ist dank privater Finanzierungen ziemlich reich, wir dürfen die anderen aber nicht vergessen. Kultur sorgt für sozialen Zusammenhalt und muss gefördert werden“, sagte Lissner.Der Scala-Intendant fiebert der Saisoneröffnung am Montag mit einer Neuproduktion von Bizets „Carmen“ entgegen. Die Oper wird von Emma Dante inszeniert und von Barenboim dirigiert. Eine georgische Debütantin, Anita Rachvelishvili, übernimmt die Titelrolle.apa