Der in Bozen beheimatete Busoni Wettbewerb richtete über 10 Tage vom 6. bis zum 16.11. in 12 Städten auf 3 Kontinenten zum zweiten Mal eine hybride Form seiner ersten Wettbewerbsrunde aus: Die<BR />maximal 20-minütigen Beiträge der 100 zur Teilnahme zugelassenen Pianistinnen und Pianisten wurden professionell nach identischen technischen Vorgaben aufgezeichnet und online sowohl auf der Website des Busoni als auch jener von Steinway & Sons zusammengefasst.<BR /><BR />Dieser Video-Pool diente einerseits als Grundlage der Bewertung für 7 Jurorinnen und Juroren für die Auswahl der 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des kommenden Finaljahres 2023. Gleichzeitig machten über 35.000 Internetnutzer von der Möglichkeit Gebrauch, sich anhand dieses Panorama des Klavierspiels der Gegenwart ein Bild von der künstlerischen Diversität und Qualität junger Nachwuchspianistinnen zu machen. Das Publikum konnte sich überdies ebenfalls an der Abstimmung beteiligen und bis zu 4 Finalstartplätze für den Sommer 2023 vergeben. Durch Überschneidungen mit dem Urteil der Jury wurden über die Publikumsabstimmung effektiv 3 Finalisten von 10.657 registrierten Nutzern ermittelt. <a href="https://www.busoni-mahler.eu/de/home-de/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Die Videos finden Sie hier noch bis Beginn der Finalrunden 2023.</a><BR /><BR />Anders als im Pandemiewinter 2021, als das Glocal Piano Project als Antwort auf Lockdowns und Reisebeschränkungen entstanden ist, konnte in diesem Jahr an fast allen Spielorten Livepublikum den Darbietungen beiwohnen – die Steinway & Sons Niederlassungen wurden so ihrerseits zu „Auslandsvertretungen“ des Busoni Wettbewerbs überall in der Welt, von New York bis London, von Paris bis Seoul. Die internationale Sichtbarkeit des Wettbewerbes konnte hiervon profitieren.<BR /><BR />Die diesjährige Jury bestand aus 7 anerkannten Pianisten und Entscheidungsträgern des Musikbetriebes: Hinrich Alpers (Juryvorsitzender), Antonii Baryshevskyi, Maria Grazia Bellocchio, Andrey Gugnin, Claire Huangci, Chloë Herteleer und Ingolf Wunder.<BR /><BR /><b>Zu den Finalrunden im August/September 2023 am Stammsitz des Wettbewerbs in Bozen wurden zugelassen:</b><BR /><BR />Juryauswahl<BR /><BR />Vladimir Acimovic (aufgetreten in Wien)<BR />Hee Seok Ackerley (aufgetreten in New York City)<BR />Matteo Bortolazzi (aufgetreten in Brescia)<BR />Ryan Martin Bradshaw (aufgetreten in Wien)<BR />Shuangqian Cai (aufgetreten in Beijing)<BR />Leo De María (aufgetreten in Paris)<BR />Yubo Deng (aufgetreten in New York City)<BR />Osvaldo Nicola Ettore Fatone (aufgetreten in Brescia)<BR />Miao Gao (aufgetreten in New York City)<BR />Samuel Glicklich (aufgetreten in New York City)<BR />Ron Maxim Huang (aufgetreten in Hamburg)<BR />Mirabelle Kajenjeri (aufgetreten in Vienna)<BR />Hyelim Kim (aufgetreten in Hamburg)<BR />Song Hyeon Kim (aufgetreten in New York City)<BR />Rafael Kyrychenko (aufgetreten in Paris)<BR />Arsenii Mun (aufgetreten in New York City)<BR />Anthony Ratinov (aufgetreten in Wien)<BR />Hanna Schwalbe (aufgetreten in Hamburg)<BR />Kostandin Tashko (aufgetreten in Brescia)<BR />Mikhail Troshkin (aufgetreten in Istanbul)<BR />Angel Stanislav Wang (aufgetreten in Istanbul)<BR />Zitong Wang (aufgetreten in New York City)<BR />Ryota Yamazaki (aufgetreten in New York City)<BR />Fangzhou Ye (aufgetreten in New York City)<BR />Yoonji Yeo (aufgetreten in Seoul)<BR />Bo Zhang (aufgetreten in New York City)<BR /><BR /><i>Gemäß Wettbewerbsstatuten wurden 3 Finalstartplätze an Preisträger eines der World Federation of International Music Competitions angeschlossenen Wettbewerbs vergeben:</i><BR /><BR />Mikhaïl Bouzine (1. Preis 14° Concours international de piano d’Orléans)<BR />AntonioChen Guang (2. Preis Maria Canals competition)<BR />Philipp Lynov (1. Preis 11th International Paderewski Piano Competition)<BR /><BR /><i>Die folgenden Pianisten wurden im Rahmen der Publikumsabstimmung für das Finale ausgewählt:</i><BR /><BR />Dogaç Bezdüz (aufgetreten in Wien)<BR />Ron Maxim Huang (aufgetreten in Hamburg, bereits durch Juryentscheidung qualifiziert)<BR />Zeyu Shen (aufgetreten in New York City)<BR />Hayata Shibano (aufgetreten in Hamburg)<h3> <b>Finalissima im August 2023 wie immer in Bozen</b></h3>Der Wettbewerb schließt mit den traditionellen Finalrunden in Bozen ab. Wie in den vergangenen Jahren stehen 2 Solorunden und eine Kammermusikrunde mit einem aufstrebenden Streichquartett auf dem Programm. 2023 wird dies das aufregende, in New York ansässige Isidore Quartet sein, aktueller Gewinner des ersten Preises<BR />beim Banff String Quartet Competition. 3 Finalisten qualifizieren sich für die große Finalissima mit dem Haydn Orchester. <h3> Wettbewerbsregeln und Preisgeld</h3>Die neuen Wettbewerbsregeln beinhalten eine immer anspruchsvollere Repertoireliste, einschließlich der Vorbereitung von 2 Konzerten mit Orchester. Das von der Stadt Bozen gestiftete Preisgeld wurde auf<BR />30.000 Euro erhöht. Inklusive aller Sonderpreise werden im August 2023 Preise im Gesamtwert von über 60.000 Euro vergeben.<h3> #Musicbeyondnationalism</h3>Die Welt sieht sich aktuell mit einer verheerenden neuen Realität konfrontiert. Bis vor kurzem noch undenkbare Drohungen und Konflikte werden im Namen nationaler Interessen ausgetragen. Als engagiertes Mitglied der World Federation of International Music Competitions (WFIMC) betont der Busoni-Wettbewerb seine Überzeugung, dass junge Musiker als Künstler und Individuen, nicht als Repräsentanten irgendeiner Nation, an Wettbewerben teilnehmen. So sehr ein einzelnes<BR />Musikstück berechtigterweise nationale oder regionale kulturelle Wurzeln und Einflüsse haben mag – die Musik als Ganzes ist ein universelles Medium und bringt universelle Werte zum Ausdruck. Eine künstlerische Karriere im Bereich der klassischen Musik steht nicht im Zeichen der Nationalität des Künstlers.<h3> Internationaler Ferruccio Busoni Klavierwettbewerb</h3>Der 1949 gegründete Busoni-Wettbewerb erregte sofort die Aufmerksamkeit der Musikszene seiner Zeit, nicht zuletzt aufgrund des prominenten Gründungskomitees, dem Claudio Arrau, Wilhelm Backhaus, Alfred Cortot, Walter Gieseking, Dinu Lipatti, Arthur Rubinstein und Arturo Benedetti Michelangeli angehörten.<BR /><BR />Seit über 7 Jahrzehnten bestätigt der Wettbewerb immer wieder seinen Ruf, unter seinen Preisträgern Musiker zu zählen, die Kunst des Klavierspiels maßgeblich geprägt haben, wie Alfred Brendel, Martha<BR />Argerich, Jörg Demus, Louis Lortie, Lilya Zilberstein und Garrick Ohlsson.