<b>„Dolomiten“: War wohl nix mit Pause, werte Herren?</b><BR /><BR />Jonas Notdurfter: Oh doch, denn für Frei.Wild-Verhältnisse war es durchaus eine lange Pause. Im Falle von uns, einer Band, die seit über 20 Jahren wahrlich jährlich an neuen Alben schraubte und auch damit rauskam, Touren über Touren und Festivals spielte – ja, doch zu den fleißigeren Bands der Musikindustrie zählt –, waren diese mehreren Monate Ruhe durchaus ein Novum. Ein angenehmes Novum. So lange war es aber eben noch nie ruhig um uns.<BR /><BR />Christian „Föhre“ Forer: Außer bei Philipp, der viel für sein Buch unterwegs war und die dazugehörigen Solotouren spielte, waren es, wie mit allen gemeinsam abgemacht, in der Tat sehr wenige Frei.Wild-Shows. Jetzt, nach etwa fünf Monaten absoluter Social-Media- und Live-Ruhe, geht es endlich wieder los. Mit großem Hunger.<BR /><BR />Jochen „Zegga“ Gargitter: Stimmt, wobei wir ja auch fast täglich im Studio waren. Und dazu auch Videos abdrehten, viele Tourgespräche führten und bis jetzt gerade die Chöre einsangen. Also Urlaub war das nicht gerade, aber nun sind wir gut gerüstet, ready und heiß.<BR /><BR /><BR /><BR /><b>„D“: Wie lange haben Sie am neuen Album „Immer unter Feuer“ gearbeitet?</b><BR /><BR />Philipp Burger: So ganz genau kann man das nicht sagen. Unsere Songs entstehen über Monate oder gar Jahre hinweg – da eine Skizze, hier eine Riff-Idee, dort ein Textfragment... Die Songs für „Immer unter Feuer“ sind im Laufe von etwa zwei Jahren entstanden. Die Idee dahinter dürfte anhand des Albumtitels nicht verblüffen: Die Songs sollen kräftige Motivation und Antrieb für Menschen mit Lastern, Sorgen und Ängsten sein, damit sie für ihre Passionen und Leidenschaften aufs Gas drücken. Wir wollen – in typischer Frei.Wild-Manier – musikalischer Halt- und Hoffnungsgeber sein. Dafür steht das Werk. Zudem fanden auch einige für uns völlig neue Themen Platz auf dem Album, ebenso haben wir stilistisch viel Neues. Und wer weiß, vielleicht kommen ja noch die ein oder anderen Nummern dazu, die Welt bleibt schließlich nicht heute stehen. Und wenn mich etwas kitzelt, ankotzt oder aufregt, nehme ich meine Gitarre und schreibe mir meine Gefühle von der Seele.<BR /><BR /><BR /><b>„D“: „Immer unter Feuer“ – der Titel des Albums ist Programm?</b><BR /><BR />Gargitter: Absolut, mit durchgedrücktem Pedal machen manche Reisen eben einfach mehr Freude. Das mag heute in Zeiten der Work-Life-Balance-Diskussionen, unzähligen Lebenscoaches und Anti-Burn-out-Kultur zwar nach gestern klingen. Wir sagten uns aber, wir haben Bock, Gas zu geben. Unter Feuer zu stehen. Bock auf Rennstrecke statt Hängematte sozusagen. <BR /><BR /><BR /><b>„D“: Einige Termine der „Immer unter Feuer“-Tour im kommenden Jahr sind bereits bekannt: Westfalenhalle in Dortmund, Lanxess Arena in Köln, Olympiahalle in München… Wenn man die Konzert-Locations anschaut, wird einem schwindelig.</b><BR /><BR />Forer: Boah, auch uns wird schwindelig, allerdings lassen wir uns überraschen und werden ab jetzt alles geben, was wir haben und bauen. Über 130.000 Tickets sind kein Pappenstiel. Aber hey, wir haben geile Songs mit geilen Videos am Start und werden tolle Aktionen mit unseren Fans starten. An Ideen sind wir ebenso gut aufgestellt, und wir haben nunmehr mit Live Nation, der größten Konzertagentur der Welt, einen neuen und unfassbar starken Partner zur Seite. Jetzt zünden wir die Motoren, lassen sie heiß laufen und freuen uns auf alles, was kommt.<BR /><BR /><BR /><b>„D“: Die Kehrseite der Medaille: Kaum sind die Tourdaten bekannt, regt sich auch schon der „Widerstand“. Rechnet ihr mit medialem Gegenwind?</b><BR /><BR />Burger: Ja, mit dem rechnen wir immer. Nichts außerhalb um diese Band lief nur harmonisch ab, aber muss es das? Wir denken nein, und wir wissen auch um die Chance, die darin liegt. Die einen lieben uns, und die anderen hassen uns – diese Hassliebe gehörte schon immer zu den Gründen, warum diese Band seit 25 Jahren für volle Hallen sorgt. Wir sind nie belanglos gewesen. Die Diskussionen spülten uns Neugierige zu unseren Hallen, der gut schmeckende Fan-Köder, der dann für Sucht- und Hungergefühle für unsere Musik sorgte, waren aber stets wir selber. Deshalb regen wir uns heute auch weitaus weniger auf als früher, wenn wir diese Märchen lesen, die über uns erzählt werden. <BR /><BR /><BR /><b>„D“: Eine Kostprobe aus „Immer unter Feuer“ gibt's beim Alpen Flair vom 18. bis 21. Juni in Natz?</b><BR /><BR />Forcher: Das verraten wir nicht, können wir auch noch nicht, weil wir das erst nächste Woche besprechen, vor allem mit unserem Manager, der für solche Entscheidungen immer ewig braucht (lacht). Viel wichtiger ist, dass das Alpen Flair dieses Jahr das einzige Frei.Wild-Konzert sein wird und wir uns eine ultravolle Hütte erwarten. Denn natürlich gibt es dieses Jahr einen nie dagewesenen Run auf die Tickets. Was wir aber vor allem den Südtirolern echt ans Herz legen: JETZT zuzuschlagen. Stapeln können wir Leute nicht.