Um die hypnotische Wirkung von Feldmans entschleunigter Musik noch intensiver erfahrbar zu machen, darf das Publikum dieses Konzert auf Liegestühle gebettet verfolgen. Feldmans manchmal als „Meditationsmusik“ missverstandenes Werk ist tatsächlich ganz dem l'art pour l'art-Prinzip verpflichtet und in vielleicht einzigartiger Weise eine Form des quasi schopenhauerischen Nicht-Wollens. Entscheidend für die Wirkung von Feldmans Klangwelt ist dabei vor allem die Dauer seiner Stücke und die geringe Modulation ihrer melodischen, rhythmischen oder dynamischen Werte.Dennoch sah er selbst sich nicht als dezidierter Vertreter des Minimalismus, dem er rückblickend auch durch seine Bekanntschaft mit John Cage zugerechnet wurde. Er selbst sagte: „Ich selbst habe meine Musik nie als karg oder minimalistisch empfunden - so wie dicke Menschen sich selbst nie als dick wahrnehmen. Ich betrachte mich selbst sicher nicht als Minimalisten.“Die Interpreten von Feldmans 1986, nur einem Jahr vor seinem Tod entstandenen Stück For Christian Wolff für Flöte und Tasteninstrumente (Klavier und Celesta parallel) sind die aus dem Pustertal stammende Flötistin Christina Auer und der Bozner Pianist Enrico Pompili.40. Festival Zeitgenössischer Musik Bozen Samstag, 22.11., 18 Uhr, MUSEION Bozen MORTON FELDMANfor Christian Wolfffor flute, piano and celestaChristina Auer, Flöte Enrico Pompili, Klavier - Celesta