Musik oder welche Kunst auch immer kann helfen, uns Menschen beizustehen und unser Inneres zu heilen und kleine Makel oder Unregelmäßigkeiten machen gerade in der Musik die Schönheit aus, ist die Musikerin überzeugt. <BR /><BR /><BR /><BR />Von Eva Bernhard<BR /><BR /><BR /><b>Können Sie sich an Ihr erstes Stück erinnern, das Sie gespielt haben?</b> Miriam Kofler: Das allererste Stück war ein kurzes Duett, das ich bei meinem ersten Fagottunterricht mit meinem Lehrer gespielt habe. Er hat mir die ersten Griffe beigebracht, und wir haben gleich zusammen drauf losgespielt.<BR /><BR /><BR /><b>Was hat Sie bewogen, diesen Weg einzuschlagen?</b><BR />Kofler: Meine Erziehung und Umgebung.<BR /><BR /><BR /><b>Gibt es ein Ereignis, das Ihr Weltbild total verändert hat?</b><BR />Kofler: Leider – oder besser ohne leider – nein.<BR /><BR /><BR /><b>Mehr denn je hat sich in dieser Zeit gezeigt, dass die Gesellschaft Kultur braucht, weil…</b><BR />Kofler: Eine jede Seele braucht Nahrung, schon in normalen Zeiten. Umso mehr kann Musik, oder welche Kunst auch immer, helfen, uns Menschen beizustehen, unser Inneres zu heilen, gerade in Zeiten, in welchen unsere Freiheit gezwungenermaßen eingeschränkt werden muss.<BR /><BR /><BR /><b>Wer ist für Sie der bedeutendste Künstler der Geschichte?</b><BR />Kofler: Leider kann ich es mir nicht erlauben von den vielen großen und bedeutenden Künstler- und Musikerpersönlichkeiten einen als den oder die Beste/n zu bezeichnen.<BR /><BR /><BR /><b>Was bedeutet für Sie Schönheit?</b><BR />Kofler: Ein weitläufiger Begriff, der meiner Meinung nach oft mit Perfektion verwechselt wird. Gerade kleine Makel und Unregelmäßigkeiten machen etwas schön. Dabei spreche ich nicht nur von Ästhetik. Gerade in der Musik machen solche Details Schönheit aus. Auch hat Schönheit viele verschiedene Gesichter und kann unendlich viele unterschiedliche Empfindungen auslösen, die man nur schwierig in Worte fassen kann.<BR /><BR /><BR /><b>Der französische Poet Théophile Gautier prägte den Begriff „L’art pour l’art“ (Kunst der Kunst willen) und machte so 1835 erstmals die Kunst selbst zum Thema. Einen Luxus, den man sich heute noch leisten kann?</b><BR />Kofler: Jeder ehrliche Künstler macht Kunst um der Kunst willen.<BR /><BR /><BR /><b>Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?</b><BR />Kofler: Interessante Frage. Ich bin momentan eigentlich ganz zufrieden und habe mir noch keine konkreten Gedanken über die ferne Zukunft gemacht. Trotzdem glaube ich, dass sich bis in 5 Jahren einiges verändert haben wird. Jetzt schon stehen zu bleiben, wäre zu früh.<BR /><BR /><BR /><b>Harmonie bedeutet für mich…</b><BR />Kofler: Zufriedenheit.<BR /><BR /><BR /><b>Mein Ort der Harmonie ist…</b><BR />Kofler: Ich glaube einen Ort der Harmonie kann man überall finden. Trotzdem muss ich sagen, dass mein Ort der Harmonie Südtirol mit seiner atemberaubenden Landschaft ist. Umso mehr freue ich mich, wenn ich nicht nur zum „Heimaturlaub“ nach Südtirol komme, sondern auch dort spielen kann. Auf das nächste Programm mit meinem Ensemble Desiderio und auch der Südtirol Filarmonica freue ich mich sehr.<BR /><BR /><BR /><b>Die „Whos“ der Künstlerin…</b><BR /><BR /><BR /><b>Name:</b> Miriam Kofler<BR /><b>Beruf:</b> Solofagottistin im Rundfunk Sinfonieorchester Berlin<BR /><b>Alter:</b> 29<BR /><b>Geburtsort:</b> Bozen<BR /><BR /><BR /><b>Wo Sie schon überall gelebt haben:</b> Terlan, Salzburg, Basel, Berlin<BR /><BR /><BR /><b>Wo Sie jetzt leben:</b> Berlin<BR /><BR /><BR /><b>Wie war Ihr Werdegang zum Künstler:</b> Da Musik immer schon eine Rolle in meinem Leben eingenommen hat, war es ganz natürlich, dass ich diese Richtung eingeschlagen habe.<BR /><BR /><BR /><b>Was haben Sie studiert:</b> Fagott<BR /><BR /><BR /><b>Wo haben Sie schon überall gespielt:</b> Italien, Österreich, Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal, Niederlande, Schweden, Dänemark, Großbritannien, Slowenien, Ungarn, Kroatien, Rumänien, Georgien, Russland, China, Japan, Australien<BR /><BR />