Ihr Großvater hat ihr die erste Violine geschenkt, mit der sie zu spielen begonnen hat. Und Bach, Mozart, Beethoven, Michelangelo und Da Vinci würde sie gerne fragen, woher und wie sie die Inspiration zu ihren Werken bekommen haben und wie sie sich das angefühlt hat.<BR /><BR /><BR /><BR /><b>Können Sie sich an Ihr erstes Stück erinnern, das Sie gespielt haben?</b><BR />Franziska Telser: An das allererste Stück leider nicht… Aber an das erste Stück vor größerem Publikum schon, da war ich acht und habe das Concertino für Violine von Ferdinand Küchler gespielt. Ich erinnere mich noch genau, es war ein ganz wunderbares Erlebnis für mein kleines Kinderherz.<BR /><BR /><b>Welches Werk/welcher Mensch hat Sie bewogen, diesen Weg einzuschlagen?</b><BR />Telser: Als ich sieben Jahre alt war, habe ich auf dem Dachboden eine kleine Violine gefunden. Diese hatte mein Opa Franz im hohen Alter auf einem Flohmarkt gekauft, Jahre bevor ich zur Welt kam, selbst hat er nie darauf gespielt – ganz so als hätte er sie nicht für sich selbst, sondern für mich gekauft. Ich habe das Instrument heute noch.<BR /><BR /><b>Gibt es ein Ereignis, das Ihr Weltbild total verändert hat?</b><BR />Telser: Oh, da gibt es viele… Ich würde sagen, dass sich mein Weltbild mit jeder Begegnung mit einer Person aus einer anderen Kultur oder auch nur aus einem anderen Umfeld verändert hat und stetig verändert. Auch jede Reise und jedes gelesene Buch trägt immer wieder dazu bei, es ist ein kontinuierlicher Prozess.<BR /><BR /><b>Mehr denn je hat sich in dieser Zeit gezeigt, dass die Gesellschaft Kultur braucht, weil…</b><BR />Telder: …weil Kultur Gesundheit ist. Sie gehört zum guten Leben wie gesundes Essen, Bewegung und frische Luft. Eine Gesellschaft ohne Kultur ist eine kranke Gesellschaft… Kultur bringt Schönheit, bringt Harmonie aber auch emotionale und mentale Stabilität und trägt somit grundlegend zur Integrität jedes einzelnen Menschen bei. Nicht zuletzt ist die Kultur ein Spiegel der Gesellschaft, wodurch sie auch zu ehrlicher Kritikfähigkeit verhilft.<BR /><BR /><b>Wer ist für Sie der/die bedeutendste Künstler oder Künstlerin der Geschichte?</b><BR />Telser: Bach, Mozart, Beethoven, Michelangelo, Da Vinci… um nur einige zu nennen. In jedem historischen Moment haben diese und unzählige weitere zur kulturellen und sozialen Weiterentwicklung beigetragen, ihre Werke sind unsterblich und wir können sie heute noch genießen, ist das nicht wunderbar?<BR /><BR /><b>Welche Frage würden Sie ihnen gerne stellen?</b><BR />Telser: Ich würde sie gerne fragen, woher und wie sie die Inspiration zu ihren Werken bekommen haben und wie sie sich das angefühlt hat.<BR /><BR /><b>Was bedeutet für Sie Schönheit?</b><BR />Telser: Schönheit ist für mich etwas, das wohltuend ist. Fürs Herz, für den Kopf und für den Körper. Etwas, das harmonisierend und heilsam auf die Person wirkt, die sie genießt.<BR /><BR /><b>Der französische Poet Théophile Gautier prägte den Begriff „L’art pour l’art“ (Kunst der Kunst willen) und machte so 1835 erstmals die Kunst selbst zum Thema. Einen Luxus, den man sich heute noch leisten kann?</b><BR />Telser: Ich würde sagen, es ist ein Luxus, den man sich gerade in diesem historischen Moment leisten muss, um der Gesundheit willen! Kultur ist keine einfache Dekoration, sondern Nahrung für die Seele!<BR /><BR /><b>Und was würden Sie gerne einmal einem Kunstkritiker sagen?</b><BR />Telser: Ich würde ihm sagen, dass manchmal zu viel an der Kunst heruminterpretiert wird – vielfach entsteht Kunst aus einem inneren Impuls heraus, der wenig mental voraus kalkuliert wurde. Ich wundere mich oft über bestimmte Interpretationen eines Kunstwerks, und ich frage mich, ob der Künstler das wirklich so gemeint hat. Meiner Meinung nach ist weniger oft mehr – weniger kritisieren und mehr einfach nur erleben.<BR /><BR /><b>Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?</b><BR />Telser: In 5 Jahren sehe ich mich glücklich, zufrieden und hoffentlich noch immer kreativ und in der Kunst tätig. Details wird das Leben dann schon bringen. Da lasse ich mich auch mal überraschen!<BR /><BR /><b>Harmonie bedeutet für mich…</b><BR />Telser: ...in der Mitte sein, bei sich sein, sich selbst wahrnehmen und dieser Integrität treu sein, auch wenn es im Außen allzu oft drunter und drüber geht.<BR /><BR /><b>Mein Ort der Harmonie ist…</b><BR />Telser: ...dort, wo ich mit meinen liebsten Menschen zusammen sein kann, bei meinem Partner und meinen Freunden, dort wo ich mich auch einfach mal zurückziehen und sicher fühlen kann.<BR /><BR /><b>Die „Whos“ der Künstlerin…</b><BR /><BR /><b>Name:</b> Franziska Telser<BR /><b>Beruf:</b> Freischaffende Musikerin und Erzieherin<BR /><b>Alter:</b> 25<BR /><b>Geburtsort:</b> Schlanders im Vinschgau<BR /><BR /><b>Wo Sie schon überall gelebt haben:</b> Mals, Bozen, Vicenza, dann wieder Bozen <BR /><BR /><b>Wo Sie jetzt leben:</b> Demnächst wieder in Vicenza<BR /><BR /><b>Wie war Ihr Werdegang zur Künstlerin:</b> Ich habe mit 7 angefangen, Geige zu spielen und habe nicht mehr damit aufgehört. Mit 14 bin ich ans Konservatorium in Bozen gegangen, wo ich mit 21 meinen Abschluss gemacht habe. Während der Oberschulzeit habe ich auch begonnen, Bratsche zu spielen und habe nach dem Diplom in Bozen ein Biennium mit der Bratsche in Vicenza angehängt. Während dieser Jahre habe ich alles Mögliche an Musikstilen und -formationen ausprobiert. <BR />Ich denke, das war sehr prägend. Von Volksmusik bis Pop, Folk, Rock und Zeitgenössischem, es war von allem etwas dabei.<BR /><BR /><b>Was haben Sie studiert:</b> Ich habe in Bozen und Vicenza Bratsche studiert.<BR /><BR /><b>Wo haben Sie schon überall gespielt:</b> Bis jetzt habe ich mich vorwiegend im italienischen Raum aufgehalten, aber es gab auch immer wieder Aufführungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.<BR />