Südtirol Online: Sie haben sich für die kommenden zwei Jahre einiges vorgenommen.Hansjörg Viertler: Wir haben uns heuer besonders angestrengt. Dieses ist das erste Jahr eines ‚Crescendos', das wir mit den Gustav Mahler Musikwochen vorhaben. 2010 feiern wir das 150. Geburtsjahr und 2011 das 110. Todesjahr Mahlers. Wir planen deshalb ein europäisches Netzwerk an Veranstaltungen.STOL: Wie soll dieses Netzwerk aussehen?Viertler: Wir sind das einzige europäische Festival, das der Musik Mahlers gewidmet ist. Ich habe die erfreuliche Erfahrung gemacht, dass wir bei allen Mahler-Vereinigungen - von Holland bis Wien über Hamburg und Prag - auf großes Interesse gestoßen sind. Ich würde gerne eine gemeinsame Vermarktung der Mahler-Jahre auf die Beine stellen, sodass europaweit ein stärkeres Ganzes entsteht.STOL: Sind im Rahmen dieser Zusammenarbeit auch gemeinsame Konzerte geplant?Viertler: Gemeinsame Konzerte - etwa eines Jugendorchesters, das in Südtirol, Holland, Österreich, Deutschland etc. auftritt - wären natürlich eine tolle Sache. Es wäre schön, wenn wir die 8. Symphonie Mahlers zur Aufführung bringen könnten. Aber zuerst einmal ist ein Netzwerk geplant, das zumindest eine gemeinsame Kommunikation und Bewerbung hat. Das ist eine einmalige Gelegenheit.STOL: Wie sehen Sie die Gustav Mahler Musikwochen heute, also vor dem „Crescendo", im internationalen Vergleich?Viertler: Wir sind uns manchmal nicht bewusst, welche Bekanntheit diese Musikwochen haben. Was das Budget anbelangt spielen wir in einer regionalen Liga, vom Inhalt und der Ausstrahlung her habe ich das Gefühl, dass wir uns sehr wohl international messen können.STOL: Wie hoch ist das Budget für die Musikwochen?Viertler: Das Budget liegt bei 300.000 Euro. Das ist im Grunde eine unzureichend Summe, aber es ist die Kunst des künstlerischen Leiters, dennoch hochrangige Künstler nach Toblach zu bringen.Interview: Barbara Raich