Bereits seit Jahren hat sich in Eppan ein Freundeskreis des Kunstliedes angesiedelt. Zu hören sind ausgewählte Lieder von Franz Schubert; am Klavier begleitet wird der Sänger von Alexander Soddy. Der in Wien lebende und in Deutschland und Kanada aufgewachsene Sänger zählt zu den führenden Mozart-Tenören unsere Zeit, beschäftigt sich aber auch intensiv mit der Konzertliteratur und dem Liedgesang. Schubert ist für ihn einer der drei größten Komponisten alle Zeiten. „Ich identifiziere mich sehr mit Schubert, dieser Drang ins Ferne, dieser Drang ins Grüne – das ist eben meine kanadische Seele. Was Mozart für die Oper und Bach für das Oratorium ist Schubert für das Lied. Schubert ist für mich der Inbegriff des Liedes“, sagt Schade in einem Interview. Karriere auf Drängen der ElternSchades Eltern waren beide musikalisch und führten auch ihre drei Kinder an die Musik heran. Michael ging in die St. Michael's Choir School in Toronto und es war ihm war schon früh bewusst, eine gute Stimme zu haben. Allerdings galt sein Interesse mehr der Zoologie und er wollte urprünglich Tierarzt werden.Auf Drängen seiner Eltern trat er dem Universitätschor bei. Als dessen Leiter ihm immer mehr Soli zuteilte, wurde Michaels Gesangstalent offensichtlich und er bekam ein volles Stipendium für die Musikausbildung. Nach dem Abschluss 1988 besuchte Michael Schade das Master's program am Curtis Institute of Music in Philadelphia/USA. Noch im selben Jahr wurde er von der Pacific Opera Victoria/ Kanada eingeladen, die Rolle des Jacquino in Beethovens „Fidelio“ zu singen. 1990, noch Student am Curtis Institute of Music, gewann er den New York Oratorien-Wettbewerb und bekam die Chance, in Händels „Messias“ in der Carnegie Hall zu singen. Das war der Start seiner großen Karriere.Die ersten Engagements führten Michael Schade nach Pesaro, Bologna, Toronto, Calgary und Vancouver. Der deutsche Dirigent Helmuth Rilling, für Alte Musik, engagierte ihn 1991 für eine Europatournee als Evangelist in Bachs Johannes-Passion.Sein Vortrag 1992 an der Wiener Staatsoper war ein durchschlagender Erfolg. Sofort bekam er das Angebot, im „Il Barbiere di Siviglia“ aufzutreten und wurde dann volles Mitglied des Ensembles.Die Wiener Staatsoper blieb sein „Haupthaus“. Hier glänzte er inzwischen in vielen verschiedenen Rollen, u. a. in „Daphne“, „Don Giovanni“, „Cosi fan tutte“, „Die Entführung aus dem Serail“ und „Die Zauberflöte“. Außer in Wien singt Schade an der Metropolitan Opera in New York, der Mailänder Scala, der San Francisco Opera, der Los Angeles Opera, der Lyric Opera of Chicago, der Canadian Opera Company, der Hamburger Staatsoper, der Pariser Oper und bei den Salzburger Festspielen.Schade in EppanDas Konzert findet am Freitag, den 23. Oktober im Raiffeisen-Forum im Eppaner Lanserhaus statt und beginnt um 20 Uhr. Ein kostenloser Shuttle-Bus fährt von Bozen nach Eppan und zurück (Abfahrt: Hotel Alpi, 19 Uhr, Grieser-Platz 19.15 Uhr). Tickets gibt es unter der Telefonnummer 0471/313 800 und bei Athesia Ticket.