Und wie es zum Programm 2025 kam, wird ebenfalls hier verraten.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1149318_image" /></div> <BR /><BR /><b>Die 5. Konzertreihe der Südtirol Filarmonica steht an, erfolgreich, wie die Zahlen der Mitwirkenden und der Konzertbesucher und -besucherinnen belegen. Haben Sie damals schon gespürt, als Sie diese Initiative ins Leben gerufen haben, dass sie gut ankommen würde?</b><BR />Zeno Kerschbaumer: Der breite Zuspruch ist auch für uns überraschend. Es ist der Ausdruck der Wertschätzung der Südtirolerinnen und Südtiroler gegenüber jenen, die ihre Leidenschaft, die Musik, zum Beruf gemacht haben.<BR /><BR /><BR /><b>Was glauben Sie, woran der große Zuspruch liegt?</b><BR />Kerschbaumer: Das rote Band der gemeinsamen Heimat Südtirol verbindet nicht nur die Musikerinnen und Musiker, sondern diese Energie schwappt auch über auf das Saalpublikum und das Publikum vor dem Bildschirm. Für uns ist der breite Zuspruch der Kraftstoff, der uns vorantreibt.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1149321_image" /></div> <BR /><BR /><b>Von Jahr zu Jahr gab es zusätzliche Überraschungen, man hat den Eindruck, dass Ihre Marketingstrategien noch lange nicht erschöpft sind. Sind Sie zufrieden mit dem Erfolg?</b><BR />Kerschbaumer: Erfolg ist für uns nicht das entscheidende Kriterium. Uns geht es um das Miteinander und um die emotionale Berührung Aller: Publikum, Musiker und Musikerinnen, private und öffentliche Geldgeber, Mitwirkende hinter den Kulissen.<BR /><BR /><BR /><b>Die Südtirol Filarmonica wird vom Land finanziert, aber auch von privaten Sponsoren, dabei kommt Ihre Erfahrung als Marketingexperte zum Tragen…</b><BR />Kerschbaumer: Die Südtirol Filarmonica nährt sich von drei wesentlichen Finanzierungsquellen: Südtirols Unternehmen decken ca. 55 Prozent unserer Ausgaben, ca. 27 Prozent die öffentliche Hand und ca. 18 Prozent die Eintrittskarten unserer Konzerte. Diese Einnahmen erlauben es uns, unseren Prinzipien des Fair Pay und des Equal Pay der Musikerinnen und Musiker gerecht zu werden.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1149324_image" /></div> <BR /><BR /><b>Im Orchester gibt es fast gleich viele Musikerinnen wie Musiker und proportional gleich viele Mitglieder der 3 Sprachgruppen – eine bewusste Entscheidung. Im Grunde geht es aber um gute Musik, da zählen doch andere Kriterien?</b><BR />Kerschbaumer: Die bewusste Entscheidung bei der Gründung der Südtirol Filarmonica war jene, dass das Orchester allen Sprachgruppen offen steht. Daraus hat sich das Spiegelbild der Südtiroler Gesellschaft ergeben. Die zweite bewusste Entscheidung betraf und betrifft die Ausrichtung an Qualität. <BR /><BR /><BR /><b>Und auf welche Überraschung darf sich Ihr Publikum im nächsten Jahr freuen?</b><BR />Kerschbaumer: Wir beschreiten den Weg der kleinen Schritte und der ständigen Weiterentwicklung. Mit der Uraufführung des Auftragswerkes von Gerd Hermann Ortler am 10. Oktober im Toblacher Gustav-Mahler-Saal setzen wir einen bedeutenden Schritt in diese Richtung, 2026 dann den nächsten.<BR /><h3> Das Programm 2025</h3><BR />Er saß zu Hause, komponierte und war versunken in seiner Welt. „Da klingelt das Handy“, sagte gestern <Fett>Gerd Hermann Ortler.</Fett> Am anderen Ende meldete sich der Trompeter <Fett>Berthold Stecher</Fett>, der ihn geradeheraus fragte, ob er Lust hätte, ein Doppelkonzert für Trompete, Klarinette samt Orchester zu komponieren – für ihn, <Fett>Andrea Götsch</Fett> und die Südtirol Filarmonica. Ortler sagt zu. Seine Komposition, die Sinfonie Nr.10 von Gustav Mahler und Johann S. Bachs Fuga „Ricercata“, in einer Bearbeitung von Anton Webern, stehen auf dem Programm der vier Konzerte, die die Südtirol Filarmonica unter der Leitung von <Fett>Michael Pichler</Fett> im Herbst geben wird.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1149327_image" /></div> <BR />„Was verbindet uns alle?“, seien Ortlers erste Gedanken gewesen. „Alle haben wir uns auf eine Expedition in die Welt gemacht, um unseren Traum vom Paradies zu leben. Das bedeutet für uns, Musik zu machen, ein Publikum zu finden, das unsere Klänge hören mag, auf dass wir uns in dieser magischen Welt für immer aufhalten dürfen. Deshalb heißt meine Komposition auch 'Expedition to Paradis'“, erklärte während der Programmvorstellung der Komponist. In einer Welt der Umbrüche, in einem Klima der Angst könne die Kunst neue Perspektiven öffnen: „Auf die multiplen Krisen der Welt antworten wir mit dem Paradies.“<BR /><BR /> Musik also nicht, um die Welt zu retten, aber als Inspiration für eine andere (bessere) Welt. „Während die beiden Solisten ihren individuellen Ausdruck zelebrieren, wird das Orchester mit seiner Klangvielfalt eine Kulisse schaffen, um im Dialog wie auf einem Piratenschiff sich auf den Weg ins Paradies zu machen“, hofft Ortler. Diese musikalische Reise werde sich abspielen im Spannungsfeld zwischen Virtuosität und Klangexplosion, aber auch in sphärischen Momenten. Dabei spiele die Wahlheimat von Berthold Stecher – Berlin – , jene von Andrea Götsch und seine eigene – Wien – und natürlich Südtirol atmosphärisch eine Rolle: „Diese werden auch stilistisch auf die Komposition abfärben“, denn es gäbe Mixturen aus Techno, Walzer und Jodler. Apropos Jodler: Für TRANSART 2011 komponierte der Vinschger ein Stück zwischen Jazz und Klassik samt einem Jodler für Anneliese Breitenberger.<BR /><BR /><BR />Im letzten Sommer seines Lebens schrieb Mahler im Komponierhäuschen in Toblach die 10. Symphonie. Zum ersten Mal überhaupt wird ein Orchester, bestehend aus Südtiroler Musikerinnen und Musikern, unter der Leitung des Südtiroler Dirigenten, Michael Pichler, dieses unvollendete Werk zur Aufführung bringen. Und zwar in Toblach, der Sommerfrische-Heimat Mahlers aber auch der Heimat der Südtirol Filarmonica, die nunmehr zum 5. Mal in Folge im Euregio Kulturzentrum Gustav Mahler Toblach die Vorbereitungsproben durchführt und das 1. Konzert der jährlichen Konzertreihe dort gestaltet. <BR /><BR /><BR />„Danach geht es weiter nach Bozen, Meran und Wien“, sagte gestern die Harfenistin <Fett>Isabel Goller</Fett>, Mitbegründerin und Orchestermanagerin von Südtirol Filarmonica. Trat der Klangkörper im vergangenen Jahr im Zuge der 'Südtirol Filarmonica meets friends'-Tournee im Münchner Herkulessaal auf, so wird das Orchester im Oktober im Wiener Konzerthaus erwartet. <BR /><BR /><Fett>Termine:</Fett><BR />10.10., 20.30 Uhr, Toblach, Gustav-Mahler-Saal <BR />11.10, 19 Uhr, Bozen, Auditorium <BR />12.10., 15.30 Uhr, Meran, Kursaal<BR /> 13.10., 19.30 Uhr, Wiener Konzerthaus.