Diamanda Galás steht für musikalische Entwicklung, Zusammenarbeiten mit avantgardistischen Jazzgrößen wie David Murray, Butch Morris und Mark Dresser, mit Musikern wie John Paul Jones der Led Zeppelin, Auftritt in psychiatrischen Krankenhäusern, Zivilcourage und aufrüttelnde Aufrufe zu mehr Menschlichkeit. Die Stimme ist ihr Instrument. Sie verbindet die präzise Kontrolle der Klangwellen mit einer außergewöhnlichen Ausdruckskraft. Ihre herbe und vielseitige Vokalität umfasst vier Oktaven und verfügt über ein weites Register: die perfekt gehaltene Note verwandelt sich in einen Schrei, Ausdruck pur, psychoanalytisches Instrument, esoterische Beschwörung, Gebet. In ihren Performances vermischen sich alle möglichen Artikulationen und Dis-Artikulationen der Stimme zu einem feierlichen Requiem, betörend und verstörend. Begleitet von den langsamen und martialischen Klängen des Klaviers, mittelalterlichen Chören, Trommelgewitter, Heavy Metal Klängen. Die Stimme ist Erzählung. Sie beschreibt die Realität in all ihrer Rohheit und so tragen ihre Arbeiten auch Titel wie: „Litanies of Satan“, das sich an der mystischen Poesie von Baudelaire inspiriert, „Saint of the Pit e Divine Punishment“, apokalyptische Visionen aus dem Alten Testament, „Plague Mass§ und „Vena Cava“, das sich mit dem AIDS Drama beschäftigt, „Schrei X“ ist ein Manifest gegen mentale Manipulationen, „Malediction & Prayer“ ist eine Sammlung der unruhigen Stimmen des Blues. Die Wahl der Themen hat meist einen autobiografischen Hintergrund, wie der AIDS Tod ihres Bruders, die schwierige Kindheit, die Liebe zur Oper und zur Literatur. Die Musik von Diamanda Galás hat einen stark kommunikativen Wert und ihre Performances erinnern an Künstlerinnen wie Marina Abramovi?, Gina Pane, Ana Mendieta, Karen Finley und den Wiener Aktionismus, an die Fotografien von Joel-Peter Witkin und Andres Serrano und an die Theaterstücke von Jan Fabre. Bei „Your kisses are like fire“ begleitet sich Diamanda Galás selbst am Klavier. Für das Transart Publikum interpretiert sie amerikanische Bluesstücke, französische Chansons und Amanes (besondere Art griechischen Gesangs). Das Repertoire umfasst von ihr selbst verfasste Stücke, aber auch von Schriftstellern, die sie schon immer besonders inspiriert haben: Pier Paolo Pasolini, Paul Celan, Charles Baudelaire, Gerard de Nerval und des verstorbenen Bruders. Die Veranstaltung beginnt um 21-Uhr im Ex-Alumix – Gebäude in Bozen. Kartenvorverkauf bei Disco New in Bozen sowie online unter www.transart.it