Der Maestro verzichtete jedoch auf die Ehrenbürgerschaft, nachdem sich die regierende Mitte-Rechts-Allianz in der römischen Gemeinde über die Auszeichnung echauffiert hatte.Das für Kulturfragen verantwortliche Mitglied des Gemeinderats, Federico Mollicone, der offen mit Bürgermeister Gianni Alemanno im Streit steht, hatte sich gegen die Ehrenbürgerschaft an Muti gestemmt. Dies hatte für Polemik im Gemeinderat gesorgt. Schließlich wurde dann doch noch einstimmig beschlossen, dem Dirigenten die Auszeichnung zu verleihen.In einem Interview mit der römischen Tageszeitung „Il Messaggero“ am Freitag erklärte Muti, er verzichte auf die Ehrenbürgerschaft. „Ich habe in meiner Karriere viele Ehrenbürgerschaften in Italien und im Ausland erhalten. In Rom ist die Ehrenbürgerschaft in Debatten von sehr niedrigem Niveau versandet. Dabei heben österreichische Journalisten fast mit Bedauern aus ihrer Sicht meine Beziehung zu Rom und meine Entschlossenheit hervor, die mit der römischen Oper begonnene Arbeit fortzusetzen“, kommentierte Muti.Am 21. Mai hatte die Stadt Triest Muti die Ehrenbürgerschaft als Dankbarkeit für das große Konzert „Die Wege der Freundschaft“ verliehen, das der Maestro am 13. Juli 2010 dirigiert hatte. Damals hatten 360 junge Musiker und Chormitglieder aus Italien, Slowenien und Kroatien vor den Staatschefs der drei Länder und 10.000 Zuschauern auf der zentralen Piazza Unita d'Italia das Requiem des Komponisten Luigi Cherubini aufgeführt.