1940 geboren, hat sich dieser eigenartige und fast unbekannte Autor, dessen Berufung und Stil es ist, sich zu verstecken (Q. Principe), seit jeher mit Dichtung und Malerei beschäftigt. Letztere betrachtet er als die natürliche Fortsetzung des Verses in visueller Form. Sein lyrisches Werk befindet sich in ständigen Gegensatz zu den zeitgenössischen literarischen Stilrichtungen, findet aber – wenn auch unveröffentlicht – im Laufe der Jahre große Anerkennung von Seiten hervorragender Dichter des vergangenen Jahrhunderts, beginnend bei Montale bis hin zu Testori, Vigorelli, Principe, Merini, usw. Vor einigen Jahren wird das Poem „Il pecora“ zum tragenden Element des Schauspiels „Na specie de cadavere lunghissimo“. Unter der Regie von Giuseppe Bertolucci geht Fabrizio Gifuni damit auf Tournee und es gelingt ihm endlich, die großartigen linguistischen Erfindungen Somalvicos in ganz Italien bekannt zu machen. Die Zusammenarbeit mit Marcello Fera und dem Conductus Ensemble begann während der Aufnahmen der kürzlich von Rai Trade veröffentlichten CD „Sur le Tombeau d’Haydén“, zu der Somalvico von der Schauspielerin Sonia Bergamasco gerufen wurde. Die Harmonie zwischen Fera und Somalvico und die Nähe der Dichtung Somalvicos zum Melodrama und zur Musik im Allgemeinen waren die natürliche Voraussetzung für den nächsten Schritt: Die Planung eines ganz dem Mailänder Dichter gewidmeten musikalischen Abends. Dank der tragenden Figuren Sonia Bergamasco und Gemma Bertagnolli und der Originalität der Werke verwirklichte Marcello Fera seine Idee, die Dichtung Somalvicos in einen musikalischen Kontext einzubauen, eine Mischung aus Rezitation und Gesang, die fast den Flair einer Prima all’Opera vergangener Zeiten annimmt.Gewidmet wird dieser Abend Mary de Rachewiltz, die heuer ihren 85. Geburtstag feiert.Eine Hommage an einen Dichter also, als Geschenk an eine Dichterin.Beginn ist um 20.30 Uhr.