Wo auch immer sie auftreten, bringen sie gehörig Stimmung in die Bude. Unweigerlich beginnen dann Hüften zu wippen, Hände zu klatschen und Gesichter zu lächeln. Dem vibrierenden Rhythmus und der Ausstrahlung des Perkussionsorchesters Sissamba kann man sich kaum entziehen. <BR /><BR />„Bei uns wirken auch stets Anfänger oder reine Amateure mit, das hat auf das Publikum eine ansteckende Wirkung“, erklärt Max Castlunger einen besonderen Aspekt des Ensembles. Max Castlunger hat sich in der Musikszene als Multiinstrumentalist und Perkussionist einen Namen gemacht, mit seinem einzigartigen Upcycling-Music-Projekt machte er sich auch außerhalb der Branche einen Namen.<BR /><BR /><b>Einzigartig im Alpenraum</b><BR /><BR />Wie für viele Musiker üblich, ist auch der gebürtige Ladiner in unterschiedlichsten Musikprojekten und Initiativen involviert – so etwa aktuell auch wieder auf Tournee mit dem Herbert Pixner Project – allerdings ist Sissamba doch etwas Außergewöhnliches. Schließlich handelt es sich zum einen um einen Musikverein, der allen Interessierten offensteht, zum anderen gibt es im gesamten Alpenraum kein vergleichbares Ensemble. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1214469_image" /></div> Umso mehr freut Castlunger heute, dass Sissamba am Freitagabend (19. September) mit einem Konzert auf Schloss Runkelstein sein zehnjähriges Vereinsbestehen feiern darf. Für Stimmung wird dabei auch die italo-brasilianische Band Aquarela Axè sorgen. Dabei hatte alles recht unscheinbar mit einem Kurs für afro-brasilianische Perkussion mit Castlunger als Tutor begonnen. Das Interesse war groß, bald fand sich ein Ensemble mit 20 Beteiligten zusammen, ehe Anfang 2015 der Verein gegründet wurde. <BR /><BR /><b>15 Live-Auftritte im Jahr</b><BR /><BR />Heute umfasst Sissamba fast 40 Mitglieder, im Jahr gibt es an die 15 Live-Auftritte und etwa 35 Proben. Bei unterschiedlichsten Veranstaltungen war Sissamba schon im Einsatz, so etwa Firmenläufen, Ski-Weltcuprennen, dem Radklassiker Maratona dles Dolomites, Faschingsumzügen und natürlich vielen Musikfestivals. „Uns trägt auch immer der Wohltätigkeitsgedanke, weshalb wir oft Initiativen wie Pro Positiv, Volontarius oder La Strada unterstützen“, sagt Max Castlunger. Zu den absoluten Highlights der Vereinsgeschichte zählten die Teilnahmen am weltweit größten Samba-Festival außerhalb Brasiliens in der oberfränkischen Stadt Coburg. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1214472_image" /></div> Was müssen Interessierte außer guter Laune und der Volljährigkeit denn mitbringen für eine Teilnahme bei Sissamba? „Es braucht tatsächlich keine speziellen Vorkenntnisse“, versichert Max Castlunger, jedoch sei ein gewisses Rhythmusgefühl allemal von Vorteil. Für Anfänger gibt es Partituren und Tutorials auf Video. Außerdem sind ihm Respekt und Toleranz in der multikulturellen Gruppe wichtig. <BR /><BR /><b>Von Caixa bis Timbal</b><BR /><BR />Was die Instrumente anbelangt, so ist Trommel nicht gleich Trommel. Die klassischen Sambatrommeln nennen sich Caixa, dazu kommen Surdo (Basstrommeln), Agogo (Glocken) sowie Chocalho (Schellenrasseln) und Timbal (Handtrommeln). Und dann gibt es noch die kleine Repenique-Trommel, die typisch ist für Samba und Sambareggae und von Max Castlunger gespielt wird, während er sein Orchester dirigiert. Wenn das gesamte afro-brasilianische Perkussions-Instrumentarium erklingt, dann wirkt das heiße Sambafeeling sogar mitten im Winter ansteckend – so wie bei den Auftritten in Sexten bei minus15 Grad Celsius.